Volltext: Die Hexe vom Triesnerberg

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energisches Eingreifen wahrscheinlich vor dem Tode be 
wahrt hat. Denn den Tod hätte ich mir sicher geholt, 
wenn ich in jener grausigen Sturmnacht in Regen und 
Wind hätte auf der Alpe schutzlos liegen bleiben müssen. 
Sagt, Aloys Stoß, hat denn eigentlich der Graf 
Kaspar, mein Vater, das Urteil des Gerichtstags be 
stätigt?" 
„Ts wurde von den Gerichtsherren ein Schreiben 
des Herrn Grafen verlesen, in dem der Herr Graf bittet, 
daß mit aller Strenge gegen die Hexen verfahren werden 
sollte, damit das schlimme Übel nicht noch mehr ein 
greife. Das Urteil sinde feine Zustimmung, wie es auch 
immer ausfallen würde, und es solle sofort vollstreckt 
werden," sagte der Aloys mit bebenden Lippen und 
sah den Grafen Franz Waria fest dabei an. 
Dieser biß sich auf die Lippen. 
„Aber das darf nicht sein, das soll nicht sein; das 
unschuldige Ulädchen soll nicht dem schmachvollen Tode 
auf dem Scheiterhaufen überliefert werden. Eilt zurück 
nach Vaduz, Aloys Stoß, zu den Gerichtsherren, ich, 
der Graf Franz Ularia, verlange unter allen Umständen 
einen Aufschub. Wartet, ich werde selbst schreiben!" 
Ulit stiegender Eile glitt die Feder über das Papier, 
das zum Glück auf dem großen Eichentisch zu finden war. 
„Eilt, Alo>'s Stöß, daß es nicht zu spät ist! Hier 
in diesem Briefe steht es geschrieben, daß ich einen Auf 
schub verlange; ich selbst werde noch morgen, spätestens
	        

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