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das Kloster der Väter Kapuziner, dorthin wollte er
eilen und einen frommen Vater bitten, daß er mit ihm
an das Lager des sterbenden Soldaten komme.
Das Kloster war bald erreicht. Aloys verlangte
mit dringender Eile den hochwürdigen Guardian zu
sprechen; mit fliegender Hast erzählte er diesem, was
ihn hierhergeführt hatte.
Mit mildem, gütigem Antlitz stand der Guardian
vor ihm.
„Mein Sohn, du bist tapfer und treu. Gott segne
dich I Deinem Verlangen soll unverzüglich nachgekom
men werden; Vater Aurelius wird dich sofort zu dem
sterbenden begleiten. Hier trete solange in unser Gottes
haus, bis Vater Aurelius sich rüstet."
Gr öffnete die schwere, dunkle Gichentür, die das
Gotteshaus von den Klosterräumen trennte; aus der
gewölbten Klosterhalle trat der Aloys in den hehren,
weihevollen Raum, wo Gott der Herr seine Wohnung
aufgeschlagen hatte.
Tiefe Stille umfing ihn; Weihrauchduft lag über
dem heiligen Raume; vor dem Hochaltare brannte das
ewige Licht und warf gespensterhafte Schatten.
Fromme Väter lagen auf den Knien, in ihren
Händen rasselte leise der Rosenkranz.
Mit ehrfürchtigem Schauern warf sich Aloys auch
auf die Knie und vergrub das Gesicht in beide Hände.
Wie es auf einmal auf ihn einstürmte! Was hatte