Volltext: Die Hexe vom Triesnerberg

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mehr bezahlen konnte, schleppte er mich hierher; sein 
Weib bringt mir heimlich etwas, das mich vor dem 
Verhungern schützt. Viel brauch' ich nicht mehr, ich 
sühle, daß es zu Ende geht, vielleicht gar heute schon." 
Wieder ein starkes, unheimliches Röcheln in der 
Brust. Der junge Bursche wurde fast von Entsetzen 
gepackt, glaubte er doch, daß der Soldat in den letzten 
Zügen liege. Doch der erholte sich wieder von dem An 
falle und wollte weitersprechen. 
„Habt Ihr denn niemand, der für Euch sorgen 
könnt'?" 
Ein schweres Stöhnen entrang sich der Brust des 
Aranken. 
„Mein Weib! Mein Aind!" 
„So habt Ihr ein Weib? Warum liegt Ihr denn 
hier, trauriger als ein Stück Vieh?" 
„Mein Weib, meine Lucia!" 
Der Aloys horchte bei dem fast nur gehauchten 
Namen auf. 
„Wo ist Euer Weib? Wie hieß es?" 
„Vor langen Jahren hab' ich Weib und Aind ver 
lassen, in Not und Elend hab' ich sie zurückgelassen. 
Gott straft mich jetzt." 
„Wie heißt Euer Weib, wie heißt Ihr?" 
Ungestüm drängte Aloys auf Antwort; eine Ahnung 
kam ihm, der sterbende Soldat da auf dem Strohlager 
sei der Vater Gretlis, der Mann der Lucia. Welch
	        

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