2^5
ein kleines, halbverfallenes Wirtshaus gesehen habe;
dorthin wollte er seine Schritte lenken, vielleicht daß er
dort ein Stück Brot und einen Becher Landwein für
Geld und gute Worte bekommen konnte. Die nächtliche
Wanderung hatte ihn hungrig gemacht; eine Stärkung
tat ihm not, schon des mühsamen Rückwegs halber.
Gr fühlte plötzlich, daß er einen gar mächtigen junger
hatte; in den Tagen der Angst und Aufregung war
fast kaum ein Bisten über seine Lippen gekommen. Doch
die Natur verlangt ihr Recht.
Das kleine Wirtshaus mit den blinden Fenster
scheiben und den verfallenen Wänden machte einen gar
wenig einladenden Eindruck, aber was war zu machen?
Um etwas Besseres zu finden, mußte man in dieser
Zeit, wo durch die Ariege alles verwüstet war, rpohl
schon recht weit laufen; vielleicht war auch alles Suchen
darum vergebens.
Ein alter, struppiger Mensch mit hinterlistigen, ver
schmitzten Augen fragte nach seinem Begehr. Als der
Aloys Brot und Wein verlangte, ging er mit schlürfen
den Schritten in eine Nebenkammer und brachte bald
das Gewünschte, mit einem mürrischen Gesichte zum
Essen und Trinken einladend.
Schweigsam verzehrte der Bursche das Brot; der
Wein war feurig und rann ihm heiß durch die Adern.
Eine große Müdigkeit überkam ihn, mit Gewalt mußte
er gegen den Schlaf ankämpfen. Er durfte ja nicht