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möge. N)enn einer käme und ihm den Ring vorweise,
dann wüßte er, daß sich das Gretli in Not befinde
und seiner Hilfe harre —"
„Mutter, Mutter, der Graf Franz Maria muß
helfen!"
^n fieberhafter Aufregung stieß der Aloys die Worte
hervor, seine Augen glühten, Hoffnung belebte wieder
seine Brust.
Auch Jakob 5>töß war ganz aufgeregt.
„Aönnt ein Fingerzeig sein I Herrgott, wenn's nicht
vergebens wär', wenn noch alles gut würd'!"
„Graf Franz Maria ist im Lager zu Feldkirch, hab's
heut noch wie zufällig auf dem schloß von den Burg
leuten gehört. Vater, Mutter, ich geh' noch zur 5tund
nach Feldkirch und such' den Grafen, bis ich ihn ge
funden hab'. Den Ring zeig' ich ihm und bericht' ihm,
in welch grausamem Leid das arme Gretli steckt; das
Herz tu' ich ihm rühren; nicht eher weich' ich von
seiner schwelle, als bis er mir Hilfe gibt. Einen Brief
muß er schreiben, daß das Gretli nicht auf den Scheiter
haufen kommt. Nicht ruhen und rasten will ich, bis
mir die 5ache gelungen ist. Vater, Mutter, betet für
mich; und so Gott es will, bin ich morgen noch vor
Mittag von Feldkirch zurück."
„Es find der stunden gar viele bis Feldkirch, der
Weg ist mühsam, besonders zur Nachtzeit; doch geh'
nur, Bub, und Gott geb' dir sein Geleite."