Volltext: Die Hexe vom Triesnerberg

Sic klagte mit weinender Stimme: 
„Wenn es so wär, Bub, wenn das Gretli auf dem 
Totenbett lag', es wär nicht halb so schlimm als das 
andere." 
„Mutter, Mutter!" 
Sie hörte den herzzerreißenden Kammer ihres Ein 
zigen, und das Mutterherz wollte ihr schier brechen. 
Leise klagte sie weiter: 
„Das Schicksal, Bub, das Schicksal! Das Gretli soll 
eine Hex' sein" — 
„Mutter!" 
Die nickte wie geistesabwesend. 
„Eine Hex' soll es sein, das arme Dirnlein. Das 
ganze Dorf hat es gesagt und gehetzt und getan, und 
der Weibel mußte kommen, und das Ende war das 
schwarze, unheimliche Gefängnis im Schloß zu Vaduz." 
„Mutter, Mutter!" 
Mit einem qualvollen Aufschrei warf er sich vor ihr 
aus die Anie und barg den Aopf in ihren Schoß. Sein 
großer, kräftiger Aörper wand und krümmte sich in dem 
furchtbaren Weh; dumpfes Stöhnen kam aus der heftig 
arbeitenden Brust. Das, was er gehört hatte, ja, das 
war schlimmer als der Tod. 
Eine Hex', das Gretli? 3 n dem grausigkalten, unter 
irdischen Gefängnis war das Gretli! Und das, was 
nun kommen mußte, die Folterqualen, die grausamen? 
War es nicht gerade so bei der Lucia gewesen?
	        

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