daß unversehens aus der Bruderliebe eine andere,
größere, heiligere Liebe entstanden war.
Ls würden Aämpfe uni diese Liebe kommen.
Noch wußten die Litern nichts von ihr und seinem
innigen Verlangen, das treue, brave Gretli als Weib
zu besitzen. Aber die stunde mußte kommen, daß er
ihnen von seiner Liebe reden mußte. Davor bangte er.
Lr kannte den Bauernstolz der Litern; sreie Walliser
nannten sie sich mit Stolz gleich den andern Triesner-
berger Anwohnern und sahen mit Selbstbewußtsein
aus den von den Altvordern ererbten und errungenen
Wohlstand. Aein Walliser heiratete außerhalb seines
Stammes. Treu, wie sie ihrem alten Glauben ergeben
waren, ebenso treu hingen sie an den alten Sitten und
Gebräuchen, die sich in treuer Überlieferung seit der
Zeit ihrer Einwanderung aus dem Triesnerberg durch
die Jahrhunderte hindurch erhalten hatten.
Nun kam er, der Aloys, und wollte mit dieser Über
lieferung brechen! Das Gretli war kein Walliser Aind.
Ls würde ein heißer Aampf kommen um die Liebe.
Und doch, lasten konnte er nicht von dem Gretli, das
er mit der ganzen Arast der ersten Liebe in sein L)erz
geschlossen hatte. Lr liebte das Gretli, und das Gretli
liebte ihn; da konnte keine Wacht der Lrde dazwischen
treten und die Liebe aus ihren jungen Kerzen ausreißen.
Wie ihm so bang wurde! So zagend und voll
banger, schwarzer Ahnungen hatte er sich doch sonst