Volltext: Die Hexe vom Triesnerberg

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ganz hart, der Jakob Stöß; finster zogen sich seine Brauen 
zusammen, lvenn das so war, nun, der Bub war sein 
Sohn nicht mehr, und das Mädchen müßt' aus dein 
Hause. Finster sah er aus das blaffe, schmächtige Ding. 
Da kamen wieder weiche Gefühle und stritten mit den 
.harten in seiner Brust. Herrgott, das Mädchen hing ihm 
selbst mehr an, als wie er sich eingestehen mochte —. 
„He, ist die Sach' nun bald zu Ende?" höhnte der 
Jos. „Ihr habt's ja gehört, Nachbar Stöß; ist's eine 
wahr, muß auch das andere wahr sein. Das Mädchen 
hat eine Liebschaft mit dem Aloys, hat ihn ganz verhext, 
daß er seinen Hellen Verstand verloren und sich an so eine 
gehängt hat, und es ist eine Hex', sag' ich, das Unwetter 
hat's angerichtet, dem Hans Lberlin sein Mariele hat's 
verhext, daß das Aindlein hat sterben müssen" — 
Da schrien Anna Stöß und Gretli zugleich auf: 
„Das Mariele verhext, daß es hat sterben müssen?" 
„Gott im Himmel, hast es gehört?" 
Das Gretli wand sich aus den Armen der Bäuerin 
und trat dicht vor die beiden Männer. 
„Ich schwör' Euch bei meiner Lieb', die rein und 
heilig in meinem Herzen ist, eine Hex' bin ich nicht. N)enn 
ich eine Schuld hab', dann ist es nur die, daß ich den 
Aloys gern hab', die Lieb' ist in mein Herz gekommen, 
ohne daß ich es wußt'. Wenn das eine Schuld ist, so gebt 
mir eine Strafe dafür. Gott im Himmel kann es bezeu 
gen, daß keine andere Schuld auf meinem Gewissen liegt!"
	        

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