Volltext: Die Hexe vom Triesnerberg

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„schlag' zu, Bauer, was Besseres kennt man schon 
nicht mehr. Es muß eine Großtat sein von so einem 
Mann, auf ein lveib losschlagen zu können, schlag' 
zu, Bauer, ich bin schon längst nichts anderes mehr 
gewöhnt. Aber den Mund stopfen kannst mir deshalb 
doch nicht, und ich ruf' es ganz laut über den Triesner- 
berg und so oft ich will: „Das Gretli ist keine Hex', 
und wenn es die ganze A)elt drum anklagen tät!" 
So, Bauer, schlag' zu, ich halt' still; es wär ja nicht 
das erstemal!" 
Hans Eberlin aber ließ den Arm wieder sinken; 
schlaff hing er an seinem Leibe herunter; die geballte 
Faust löste sich langsam. Die energischen Morte der 
Truda hatten ihn merkwürdig gepackt; er staunte sein 
Meib an, als sei sie eine ganz fremde. Die hatte sich 
bisher immer seine Härte und seine Roheiten gefallen 
lassen, und jetzt? 
Verächtlich zeigte ihm die den Rücken und schritt 
erhobenen Hauptes zur Tür. Hier drehte sie sich noch 
einmal halb herum und sagte: 
„Daß du's weißt, Bauer, um mich selbst tu' ich 
nimmer den Mund auf, da kannst ruhig auf mich los 
hacken, wenn du eine Freud' dran hast; aber um das 
Gretli tu' ich nimmer schweigen, dem steh' ich an 
die Seit’, und wenn die ganze Melt gegen das arme 
Dirnlein ist. So, jetzt ist's gesagt, Bauer, kennst mich 
jetzt."
	        

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