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„Hat er's gesagt, der, der, der Aloys?" kam es
dann zögernd von den zitternden Lippen, ll)ie beschwö
rend hingen die Augen an seinem Munde, ihre Hände
krumpften sich ineinander.
„Hat er's gesagt?"
„Gesagt? Nein." Hart stieß es der Jos heraus.
„Aber ich weiß schon, was die Glocke geschlagen hat,
und Augen hab' ich auch im Aopf! Und ich sag' dir's,
Mädchen, um das Gretli bist verschmäht worden, um
das erbärmliche Ding, das nichts hat und nichts ist,
und das morgen nackt und bloß auf der Straße ständ',
wenn's dem Jakob Stöß einfallen sollt', es aus dem
Haus zu jagen. Um so eine bist verschmäht, Mädchen,
die so 'nen Lump zum Vater hat, der sich bei fremdem
Ariegsvolk 'rumtreibt, statt für lveib und Aind zu
sorgen, und die eine Mutter hat, die als Hex' auf
dem Scheiterhaufen verbrannt worden ist. Feine Brut,
was? Da kann man dem Aloys schon Glück wün
schen, daß er so eine kriegt, so eine sind't er leicht
nicht zum zweitenmal auf dem Triesnerberg und
weiter, bis ins Aheintal nimmer. Und dem Jakob
sollt' man auch Glück wünschen, und der Anna auch,
hahahaha!"
Dröhnend schlug die schwere Faust des Jos auf der
Tischplatte auf; greuliche Fluchworte entfuhren seinem
Munde, er spuckte weit in die Stube und fuchtelte mit
den Armen in der Luft herum.