\76
Sie wich einen Schritt zurück unter seinem drohen
den Blicke; schwer stützte sie sich auf die Tischplatte;
die Augen sprühten Feuer; aus der Lippe, in der sie
die Zähne eingrub, tropfte es blutrot. Voll Grauen
sah die Barbara in das verzerrte Nkädchengesicht.
„Sprecht, Vater!"
Die Stimme klang jetzt merkwürdig ruhig, man
sah, die Stina hatte sich in der Gewalt; wenn nur die
Augen nicht so unheimlich düster gewesen wären! Oie
verrieten nur zu wohl, daß alle Ruhe nur eine schein
bare war.
Der Jos nahm sich die Zeit zu seiner Erklärung;
der Ärger wühlte so in seinem Innern, daß er glaubte,
er müsse ihm den Brustkasten sprengen.
Die Schnioch, die ihm der Lump angetan hatte!
Nicht zu begreifen war es, daß das ihm, dem Jos Rüdi,
überhaupt widerfahren konnte.
Seine Tochter hatte der Lump verschmäht! N)ar
so etwas überhaupt zu denken? Statt für die Ehr', die
er, der Jos, dem Aloys antun wollte, zu danken und
ihm vor Freud' um den L)als zu fallen, hatte der ihn
einfach abgewiesen, und, wahrhaftig, Spott und Hohn
war noch obendrein in seinem Gesicht zu sehen gewesen.
So ein Lump!
Aber eintränken würd' er es ihm schon, ihm, und
auch dem scheinheiligen Duckmäuser, dem Vater, dem
Jakob Stoß.