Gesichtchen überzog; auch die schöngeschwungenen Lip
pen zeigten ein frisches Rot. Das schönste jedoch an
den: ganzen Gesichtchen waren die prachtvollen großen,
dunkeln Augensterne, aus denen es wie leise Schwer
mut dem Beschauer entgegenstrahlte. Es wurde einem
bei dem Blick so sonderbar zu Blute; es kam einem
wie von selbst der Gedanke an die große Unschuld des
jungen Uindes, aber auch an das schwere Leid, das
seine junge Seele schon so früh gekostet hatte.
Der Blick jedoch, mit dem es jetzt seine Brotgeber
ansah, verriet soviel Liebe und Treue, soviel kindliche
Zuneigung und große, große Dankbarkeit, daß es 6eti
alten Leuten ganz warm dabei wurde.
„Gretli, es bangt uns um dich; der Fimmel gefällt
uns nicht, wie, wenn ein Wetter käme und dich in den
Bergen überraschte?"
Die Bäuerin sagte es ängstlich und hielt des Uläd-
chens Hand fest in der ihrigen. Das Gretli lächelte
nur fein, schüttelte den Aopf und antwortete:
„Ich glaub' nicht, Bäuerin, daß es heute schon
losgeht. Und wenn auch, ich stehe in Gottes Hand,
und einen Unterschlupf finde ich schon überall. Ängstigt
Euch nicht, Bäuerin, ich komme schon gut wieder heim,
und denkt doch, daß der Aloys und der Hütebub Brot
haben müssen. Jetzt, behüt Luch Gott, Bauer, behüt
Euch Gott, Bäuerin! wenn der Abend kommt, bin
ich, so Gott will, von Bargella zurück."