Volltext: Die Hexe vom Triesnerberg

„N)as hab' ich gesagt vor nicht langer Zeit? Nun 
ist er dagewesen, der Ueres, das Gretli hat's erzählt. 
Ist's wahr oder nicht?" 
„Aber in der Weihnacht war's drum doch nicht," 
wars das Mädchen ein wenig spöttisch ein. 
Die Barbara ließ sich nicht dadurch beirren. 
„Einerlei, ob so oder so. Der Aeres ist auf Malbun 
gewesen; der Tepp hat ihn geseh'n. siehst nun, daß es 
wahr ist, was die alte Base erzählt? Und daß die Hexen 
oben aus dem Hahnenspiel ihren Tanzplatz haben und 
dort gar greuliche Geschichten treiben, das ist auch wahr, 
oder ich sollt' nicht Barbara heißen. Es gibt gar greulich 
viel Hexen; aber gut ist's, wenn man sich nicht mit ihnen 
einläßt und gar nichts mit ihnen zu tun hat. Die aber, 
die den Angeber machen und solch eine arme Hex' dem 
Gericht überliefern, die finden keine Ruh' mehr in ihrem 
Leben und selbst nach dem Tode nicht. Die müssen bis in 
alle Ewigkeit im Tobel droben in der wilden Lavena 
schlucht an dem großen, steinernen Tisch hocken. Das sind 
die Tobelhocker, hast doch schon von ihnen gehört?" 
Die 5tina nickte, und ein Frösteln ging ihr über den 
Rücken. 
„Wißt Ihr das sicher, Base?" 
Die Barbara tat ganz entrüstet. 
„Weißt es bester, Mädchen? Frag sie doch all auf 
dem Triesnerberg, in Triefen, in Balzers, in j)ro- 
fatscheng, in Vaduz, ob's wahr ist oder nicht?"
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.