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und Bäuerin, und das die reichsten auf dem Triesner-
berg."
„Schlagt Luch die Sach' aus dem Aopf, Bauer
Rüdi," sagte der Bursche ruhig.
Der tat doch auf einmal ganz erschrocken und sah
sein Gegenüber mit ängstlichen Augen an.
„Geh', mach keinen Spaß, Aloys."
Lr gab ihm einen Seitenstoß.
„Ich mach' keinen Spaß, Bauer."
„Aber so sei doch gescheit, Bub —"
„Bin ich auch," sagte der Bursche ruhig und sah
dem kleinen, gedrungenen Mann ernst in das Gesicht.
„Die Stina kann ich nicht heiraten."
In dem Gesichte des Jos fing es nun an zu wet
tern; es zuckte darin.
„Bub, bist nicht gescheit, die Stina willst nicht hei
raten?" schrie er heftig, packte den Burschen bei den
Schultern und schüttelte ihn derb.
Der machte sich mit einem energischen Rucke los.
„Laßt das, Bauer, und merkt es Luch, ich vertrag'
keinen Spaß. Die Stina kann ich nicht heiraten —"
„Warum kannst sie nicht heiraten?"
„Das sind meine Sachen, Bauer, die geh'n Luch
nichts an. Ich mag Lure Tochter nun einmal nicht; ich
weiß, daß es eine Lhre für mich sein sollt', Luer Sohn
und Lrbe zu werden; aber ich muß schön dafür danken.
Nehmt's nicht bös auf," setzte er treuherzig hinzu, als