Volltext: Die Hexe vom Triesnerberg

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Nacht laufen, kein Obdach haben, kein Brot, und viel 
leicht gar nirgends Arbeit bekommen? 
Dem Mädchen schauderte es. Bilder längst, längst 
vergangener Tage stiegen vor ihrer Seele auf. Sie sah 
sich als kleines Ding an der Hand der Mutter von 
Dorf zu Dorf ziehen, von der Ebene auf die Berge, 
vom Berg wieder ins Tal, weite, weite Strecken wan 
dernd, die Füße wund, der junger so groß, und die 
Menschen all, an deren Däuser sie anklopften und um 
Gotteswillen um Arbeit und ein Stücklein Brot an 
hielten, so hart, so gleichgültig gegen fremde Not. 
Bis die halbverzweifelte Mutter mit dem vor junger 
weinenden Ainde beiin Jakob Stoß anklopfte 
Nein, nein, um Gotteswillen nicht, so etwas gar 
Grausames noch einmal durchmachen und gar allein, 
ganz allein und verlassen? 
Wie wurde dem Gretli das Herz schwer und schwerer. 
Heiße Tränen tropften aus den großen Augen, in denen 
sich das ganze Leid der jungen Seele wiederspiegelte. 
Das war nun ihr junges Liebesglück, das kaum, daß 
es begonnen hatte, ihr schon Leid und Weh brachte, 
das ihr junges Herz seufzen machte, wie unter einer 
schweren Bürde. — 
3o$ Rüdi kraute sich den Aopf nicht wenig, als 
er sah, wie das Unwetter auf Malbun gehaust hatte; 
das war ja noch schlimmer, als wie er es sich vorge 
stellt hatte.
	        

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