Volltext: Die Hexe vom Triesnerberg

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in einer schauerlich düstern Nacht, als er sich einmal 
in den Bergen verirrt hatte, Lucia hoch oben auf dem 
„Hahnenspiel" tanzen gesehen haben, umringt von 
einer ganzen ^char Hexen, die ein gräßliches Geschrei 
gemacht, sodaß die Luft davon erfüllt gewesen sei; 
ein dritter gar beschuldigte das unglückliche Weib, 
der Zatan selbst zu sein, der sich in ihrer Gestalt 
unter das Triesnerberger Volk gemischt habe, um es 
ganz in seinen Bann zu ziehen und es dann zu ver 
nichten. 
Vergebens beteuerte die also Beschuldigte, daß sie 
von alledem nichts wisse; daß sie wohl ein armes, ver 
lassenes Weib, aber brav und fromm fei. Vergebens 
auch stellten ihr der Bauer und die Bäuerin das beste 
Zeugnis aus. Nie von den Vorurteilen und dem Wahne 
der damaligen Zeit umfangene Wenge blieb bei ihrer 
Anklage, und Lucia wurde nach Vaduz in das unter 
irdische Gefängnis des alten 5-chloffes gebracht. Auch 
die gräßlichsten Folterqualen, die das arme Weib nun 
erdulden mußte, um das Geständnis, daß sie wirklich 
eine Here sei und ini Bunde mit dem Bösen stehe, ab 
zulegen, vermochten nicht, Lucia von ihren Unschulds 
beteuerungen abzubringen. So kam sie auf den Scheiter 
haufen. 
Der Bauer und die Bäuerin waren tiefunglücklich 
über das Geschick, das ihrer armen Dienstmagd wider 
fahren war; aber es lag nicht in ihrer Wacht, das
	        

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