Volltext: Die Hexe vom Triesnerberg

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und sich bald in aller Kerzen eingenistet hatte durch 
sein artiges, liebes Wesen? Das Rind, das er groß 
mütig beschützt hatte und als sein Schwesterchen liebte? 
Das Aind, mit dem er in heißem Herzeleid, in wehem 
Schmerze das ganze furchtbare Leid durchkostet und ge 
tragen hatte, damals, als man seine Mutter beschul 
digte, eine Hexe zu sein, als man sie in das Gefängnis 
schleppte, um sie dort nur wieder herauszuholen, um sie 
dem Scheiterhaufen zuzuführen? 
Hatte sich da vielleicht schon die Liebe in sein Herz 
geschlichen, ohne daß er es wußte, als es überquellen 
wollte vor heißem Mitleid? 
Nein, nein; oder doch vielleicht? Aber die Augen 
waren ihm erst aufgegangen damals, als das Gretli 
zur Bargellaalp kam. 
Und doch war er ahnungslos gewesen; wie in einem 
schönen, schönen Traum war er gewandelt in all den 
Wochen, die seit dem Tage vergangen waren. 
Heute war das Erwachen gekommen. 
Machte es ihn glücklich? 
wenn das Glück war, was jetzt heiß seine Seele 
durchbrauste, daß es fast die Brust sprengte; ja dann 
war er glücklich! 
Denn es war die reine, heilige Liebe, die ihn zu 
dem Gretli hinzog; jene hohe, heilige Gottesflamme, 
die das Herz ergreift. 
Ja, er liebte das Mädchen.
	        

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