gänzlich ungewohnter Zeit in diese winterliche Ein
samkeit?
Der Bauer tat auch verlegen; er konnte das rechte
Wort nicht finden. Er tat, als wenn er hätte zum
Rechten sehen wollen, ging mit durch den Stall, besah
die Rinder, befühlte das Fell des breiten Hinterteils,
guckte nach dem Futter und nach den Trögen, beroch
die Butter und den Topfkäse, kurz, tat, als wenn er
eine Inspizierung für sehr notwendig gehalten hätte.
Dann hatte der Aloys einen Schmarren gebacken;
stillschweigend wurde er verzehrt. Der Sepp ging aus
der Hütte und suchte fich Arbeit im Stalle.
Da saßen Vater und Sohn am qualmenden Feuer
beieinander. Der Alte räusperte sich einmal laut, kratzte
sich hinter den Dhren und platzte dann geradeswegs
heraus:
„Ich mein', Aloys, es wär' bald Zeit, daß du an
das heiraten denkst."
Da war der Bursche ganz verwundert; er schüttelte
aber den Aopf und sagte:
„Was Ihr nicht meint, Vater! Aber es hat noch
Zeit mit dem heiraten."
„Es sind nicht gar viele Wädchen auf dem Triesner-
berg, die zu dir passen täten."
»Ich sind' schon eine, wenn ich eine will!" lachte
der Bursche kurz auf.
„Aloys, ich mein', du solltest die Stina Rüdi heiraten!"