tes, blondes Haar umrahmte die hohe Ltirn; hinter
bauschigen Augenbrauen sahen ein paar große, klar
blickende Augen hervor. Alan brauchte nur hineinzu
blicken, um zu wissen, daß ihr Besitzer wohl gar genau
wußte, was er wollte; daß er ein Wann von großer
Tatkraft und festem Willen sei. Araftvoll war der
ganze Aörper, das sah man an der breiten Brust, die
ein weißes Hemd nur eben bedeckte; die Füße steckten
in dicken, nägelbeschlagenen schuhen; Wadenstrümpfe,
von grauer, grober Wolle gestrickt, reichten bis zu den
Amen; die Beine und den Unterkörper bedeckte eine
abgenutzte, graue Lederhose, die um den Leib von einem
Riemen gehalten wurde.
Auch das Weib an seiner Seite war von hohem,
kräftigem Wüchse, wenngleich der Rücken schon gebeugt
war, weniger von der Last der Zahre, als vielmehr
von allzu schwerer Arbeit. Die Bergbewohner schaffen
den ganzen 5>ommer hindurch schwer; was die Alp ihnen
gibt, nmß unter mühsamer Arbeit eingeholt werden.
Das wettergebräunte Gesicht der Bäuerin zeigte
schon viele Falten; unr den Wund lag ein sorgenvoller
Zug; die Augen blickten ernst und verschlossen drein,
wie wenn steter, geheimer Aummer die Besitzerin nie
recht froh werden ließe. Und so war es auch.
Ulan lebte in jener grauenvollen Zeit, da man
seines eigenen Lebens nicht sicher war; während man
heute noch ruhig und ahnungslos seiner Beschäftigung