Da packte er die zarte Wädchengestalt an beiden
Schultern, schüttelte sie wie wahnsinnig und brüllte:
„Versündigen, versündigen? Ts gibt keinen Herr
gott im Fimmel :nehr, von heute an glaub' ich es nicht
mehr, ich nicht! bjat er auf mich gehört? Nein! Ts gibt
keinen Herrgott, sag' ich, ich, der Bauer Hans Tberlin!"
Tr ließ die Schultern des Wädchens fahren, schlug
mit der Faust auf den Tisch, daß die Stube dröhnte,
brüllte wieder wie ein Tier, das im Tode liegt, und
warf sich dann wie rasend über den kleinen Leichnam.
Da sioh Gretli wie gehetzt durch die stille Winter-
nacht nach brause, in ihren Ohren gellte das Brüllen
des rasenden INannes und drängte den heißen Schmerz
um den Tod des kleinen Nkariele, des herzigen, süßen
Aindes, fast in den Hintergrund.
Ihre junge Seele hatte ein Sturm durchbraust,
schlimmer als wenn ha Frühjahr der Föhn über die
Alpe jagt, daß die Lawine rollt und die Wasser schäu
mend und tosend zu Tal stürzen, alles mit sich reißend,
was sich ihnen in ihren: jähen Absturz hemmend in
den Weg stellt.
Gretli schauderte.
Waren das die Wenschen, die im Leid allen Glauben
an einen Gott über den Kaufen warfen und schlimmer
in ihrer Leidenschaft anzusehen waren, als wilde Tiere?
Sie fand keinen Schlaf, als sie versuchte, sich die
paar Stunden, die sie noch vom jungen Tag trennte,