Volltext: Die Hexe vom Triesnerberg

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Aber der Bauer und die Bäuerin sprachen fast von 
nichts anderem; es nahm ihr ganzes Sinnen und 
Trachten gefangen. Sie rechneten und rechneten und 
steckten fast den ganzen Tag die Aöpfe zusammen. 
Die Stina kam nun auch fast jeden Tag gelaufen. 
Die tat ungeheuer freundlich zum Gretli. Aber in 
aller Rede kam immer ein verstecktes fragen nach dem 
Aloys; was er jetzt wohl treibe, ob es ihm nicht einsam 
sei, ob er nichts vor seinem Weggang gesagt hätte? 
Ruhig und freundlich gab Gretli Antwort auf die 
Fragen. In ihrem Kerzen war alles still. 
Still tat sie auch ihre Arbeit, schaffte noch mehr 
als sonst; die Bäuerin war oft ganz verwundert. Aber 
sie freute sich, daß sie an dem Wädchen einen solchen 
Schatz hatte. Sie hing auch mit fast mütterlicher Liebe 
an ihm; oft sagte sie zu ihrem Wanne: 
„Gretli muß immer bei uns bleiben. Es wär' nicht 
auszudenken, wie es sein würde, wenn Gretli nicht mehr 
bei uns wäre." 
Dann stimmte ihr Jakob Stöß aus vollem Berzen bei. 
Das tat Gretli gut, wenn sie solche Reden horte; 
aber manchmal wünschte sie sich dennoch weit, weit fort 
vom Triesnerberg; dann mußte sie auch wohl weinen, 
und sie wußte selbst nicht warum. — 
Wie das Talglicht unruhig flackerte! 
Die Glut im Herdfeuer war auch fast erloschen; 
hastig legte Gretli ein paar trockene Scheite auf, gierig
	        

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