den schlichten Landleuten wie unter Seinesgleichen sich zu bewegen
schien, hinterließ einen bleibenden Eindruck.
Füns Jahre darauf erfolgte der dritte Fürstenbesuch. Es war
in der Mitte des August 1847. Am 15. August (Mariä Himmelfahrt)
erschien der Fürst von Feldkirch her beim Hauptgottesdienste zu Vaduz.
Noch an demselben Abend besuchte er die untere Herrschaft, des an
deren Tages Triefen und Balzers, wo er die Rheinwuhr besichtigte.
Zu Vaduz machte der Bischof von Chur, Caspar von Karl ab Hohen
ballen, dem souveraine seine Auftvartung und stellte ihm die Geist
lichkeit des Landes vor. Am 18. August machte der Fürst einen
Jagdausflug ins Gebirge, um am folgenden Tage die Rückreise an
zutreten.
Fürst Alois II. starb in noch rüstigem Alter am 12. Nov. 1858.
An seinem Grabe trauerte die verwitwete Fürstin Franziska geb.
Gräfin Kinsky mit den beiden Prinzen Johann und Franz und den
Prinzessinnen Karoline, Ida, Maria, Sophie, Aloisia, Henriette,
Anna und Therese.
2. Am Todestage seines Vaters trat der ältere der Prinzen,
der gegenwärtig regierende F ü r st J oh an n 11. (geb. 5. Skt. 1840)
als Majoratsherr die Regierung des Fürstentums und des fürstlichen
Hauses an.
Als der junge Fürst i. I. 1850 sich im Auslande aushielt,
führte die Fürstin-Mutter die interimistische Regierung. Diele edle
Fürstin, die den Adel ihrer hohen Geburt mit dem Adel der Gesinnung
in hohem Grade vereinte und wegen ihrer großartigen Mildthätigkeit
den Namen einer Mutter der Armen sich erwarb, wollte auch dein
Volke Liechtensteins einen Beweis ihrer landesmütterlichen Fürsorge
geben Sie erbaute zu wohlthätigem Zwecke das neue Schloß Gutenberg.
Leider wurde das Unternehmen ungeeigneten Händen anvertraut und
blieb deshalb die ursprüngliche Absicht unerreicht. Jetzt ist aus Schloß
Gutenberg ein vorzügliches Mädcheninstitut, geleitet von den Schwc
stern der christlichen Liebe.
' Danials war es auch, daß der neue Fürst zum erstenmale im
Lande erschien und. zur größten Freude des Volkes, das mit Stolz
aus die äußerst.gewinnende Erscheinung des jugendlichen Fürsten sah,
alle Gemeinden des Landes besuchte.
Im Jahre 1802 am 26. Sept, überreichte Fürst Johann 11.
seinem Lande eine fürstliche Gabe von großer Bedeutung, >vie sie schon