Volltext: Geschichte des Gebietes des heutigen Fürstentums Liechtenstein, für Schule und Haus

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Tie bitten um eine kräftige Landespolizei, um vor losem Gesindel, 
Zigeunern und Landstreichern sicher zu sein. Unter diesen Boraus 
setzungen biete die Landschaft dem neuen Herren Treue und Gehor 
sam an und empfehle sich in die hochfürstliche Gnade. 
Nachdem der fürstliche Kommissär nochmals beruhigende Zu 
sicherung gegeben, erklärten sich Landammänner, Gerichte und Ge- 
meinden zur Huldigung bereit und leisteten sie. 
Darauf wünschte Kommissär Harprecht den Gerichten und Ge 
meinden Glück zur neuen Landesherrschaft und alles Wohlergehen, 
„das? sic unter dem süßen Regiment des durchlauchtigsten Hanfes 
Liechtenstein unverrückt bis ans Ende der Welt erhalten und wegen 
aller, diesen Landschaften innerhalb 50 Jahren zugestoßenen Drang 
salen reichlich mögen getröstet werden." Dann stellte er ihnen die 
Beamten und Landammänner u. s. w. vor und mahnte zum Gehor 
sam gegen sic, „damit in ihrem Lande zu jeder Zeit Ehre, Gerechtig 
keit und Friede wohnen und sie in allem ein Gott und den Menschen 
wohlgefälliges Leben führen." 
Mit einer dreimaligen Talve und einem Festmahle im Schlosse 
endete die Feier. 
16. 
Die Fürsten Anion Florian und Josef Johann Adam. 
Am 17. Jänner 1713 erteilte der Kaiser dem Gutachten der 
deutschen Fürsten, das dem Fürsten Anton Florian für feine Person 
Titz und Ttimme im deutschen Fürstenrate zuerkannte, seine Geneh 
migung, und erhob zugleich die beiden Herrschaften Baduz 
und Schellenberg zu einem einheitlichen unmittelbaren 
Reichsfürstentum unter dem Namen „Liechtenstein." 
Fürst Anton Florian war ein Freund der Künste und Wissen 
schaften, aber auch ein tüchtiger Führer im Kriege. Er begleitete den 
Erzherzog und späteren Kaiser Karl, dessen Erzieher er war, in den 
spanischen Krieg und wurde von ihm mit hohen Ehren ausgezeichnet. 
Er war auch seinem Lande wohlgesinnt und verwendete sich kräftig 
für dasselbe beim Kaiser der großen Beschwerden wegen, die das Land 
seit vielen Jahren wieder vom durchziehenden Kricgsvolke zu erleiden 
hatte. Als fürstlicher Kommiffarius waltete damals im Fürstentum 
Christoph Harprecht, ein thatkräftiger Mann. Aber schon die Ber-
	        

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