und Bündnern schwören. Das Gleiche mußten bald daraus die Vorarl
berger thun.
2. Den größten Arger machte es den Schweizern aber, daß sie
die Veste Gutenberg und die Stadt Feldkirch nicht hatten bezwingen
können, llm auch diese Punkte in ihre Gewalt zu bekommen, betrie
ben sic große Rüstungen. Am 8. März kam eine Schaar über den
Rhein mit Äxten bewaffnet und rückte an die Thore von Gutenberg
bei der äußeren Ringmauer, innert welcher sich viel Vieh befand, und
fieng an sie aufzuschlagen. Aber umsonst! Einige Wochen später
rückten 4000 Bündner und Eidgenossen vor die Veste, und weitere
3000 Mann lagerten in den Dörfern. Ilm Gutenberg in ihre Hände
zu bekommen, hatten sie einen berühmten „Büchsenmeister" aus Frank
reich und mehrere Kanonen („Büchsen" genannt) mitgebracht, darunter
eine so große, daß sie „einen Stein so groß wie ein Hut" schleuderte.
Diese wurden bei Mäls ausgestellt. Als man aber mit der großen
Büchse etliche Schüsse gethan hatte, gieng sic in Stücke. Die kleineren
Geschosse konnten der Veste keinen Schaden anthun; die in der Veste
waren, wuschen dieselben mit Besen ab, den Belagerern zum Spotte.
Da versuchte man die Mauern zu untergraben; aber auch dies miß
lang, denn der Fels, aus dem sie standen, war zu fest. Endlich kam
man auf den Gedanken, der Veste die Zufuhr abzuschneiden und sie
so auszuhungern. Doch der Burgvogt Ulrich von Ramschwag und
seine Mannschaft ließen sich durch dies alles nicht schrecken, harrten
aus und retteten die Veste. Daraus zogen die Eidgenossen nach Vor
arlberg, wo sie bei Fra stanz nach einem vielstündigen verzweifelten
Kampfe die Vorarlberger und Tiroler, die sie aus geheimen Wegen
über Planken und Amerlügen umgangen hatten, schlugen. Richt
weniger blutig und verheerend wütete inzwischen der Krieg auch im
Vintschgau und Engadin, wo mehr als 30 Dörfer in Asche sanken.
3. Später bestand der Krieg in unseren Gegenden aus bloßen
Raubzügen. Montavoner raubten den Prättigauern eine Heerde Ochsen,
welcher Raub ihnen bald aber von den Bündnern reichlich vergolten
wurde. Im August brachen Sarganserländer und Bündner Kriegs
volk von der Steig herab in die Alpen der Schaaner, Vaduzer und
Triesner ein und trieben 400 Kühe, auch Schafe und Schweine weg und
teilten den Raub unter sich. Auf Bitten der Weiber aus den beraub
ten Gemeinden, die beim Vogt zu Sargans Klage erhoben, wurden
100 Kühe zurückgegeben: das Übrige war schon ausgezehrt oder ver-