stießen zn den 1000 Eidgenossen, die abends vorher sich zwischen
Balzers und Triefen gelagert hatten. Bei 6000 Mann standen jenseits
des Rheines. Zn Triefen befand sich der Zuzug vom schwäbischen
Bunde, Fußvolk und Reiter bei 1700 Mann, und Leute aus Vorarl
berg, Vaduz und Schellenberg etwa 4000 Mann. Sie waren in zwei
Hausen geteilt; der eine stand nördlich vom Torfe, um Vaduz und
Schaan zu decken; der andere lehnte sich ans der Südseite an die
Halde und hatte das Tors im Rücken. Sie wurden von den Schwei
zern mannhaft angegriffen und widerstanden ebenso tapfer. Während
dessen aber setzten die anderen Eidgenossen über den Rhein, zu Fuß
und zu Roß, voran die Zürcher und Glarner. Diesen Übergang
konnten die Unsrigen nicht wehren, da sie schon angegriffen waren und
ihre Macht nicht mehr teilen durften..Nun wurden sie aber von dem
ohnehin an Zahl weit überlegenen Feinde bei St. Wolsgang umzingelt
und vom Rücken angegriffen. Trotzdem leisteten sie tapfere Gegenwehr.
Ter Bannerträger von Ulm nahm das Banner., da er cs anders
nicht retten konnte, zwischen die Zähne und fand so seinen Tod. End
lich mußten sie der Übermacht weichen und sich nach Vaduz und Feld
kirch zurückziehen; 300 von ihnen und fast ebcnsoviele von den Schwei
zern bedeckten das Schlachtfeld Und wurden in Triefen begraben.
Unterdessen hatte Ludwig von Brandis von seinem Schlosse
zn Vaduz ans das Unglück sehen und das Getümmel der Schlacht
hören können. Leider hatte er cs unterlassen, sein Schloß durch eine
feste Besatzung zu sichern, was bei der so günstigen Lage desselben
leicht hätte geschehen können. Tie Eidgenossen säumten nicht lange
bei Triefen; sie steckten das schöne Tors, nachdem sie es ausgeplündert
hatten, in Brand und besetzten Vaduz. Während Freiherr Ludwig mit
den Anführern der Schweizer unterhandelte, drangen die rohen Krieger
in das Schloß, plünderten es gänzlich aus und ließen cs in Flammen
ausgehen. Dabei verbrannten midi einige Schweizer, die im Keller
beim Weinsasre saßen. Was man an Kostbarkeiten dahin geflüchtet
hatte, >var verloren. Ludwig von Brandis selbst, der mit 100,000 Gul
den sich und seine Unterthanen von Raub und Brand hatte loskaufen
wollen, wurde als Gefangener nach Luzern abgeführt. Darauf wur
den auch die Dörfer Balzers, Vaduz, Schaan und Bendcrn ausge
raubt und verbrannt, und eine reiche Beute führten die Feinde zu
Roß und zu Wagen über den Rhein. Tic Leute aber aus den Land
schaften Vaduz und Schellenberg, mußten nun zu den Eidgenossen