Volltext: Das Fürstentum Liechtenstein im Wandel der Zeit und im Zeichen seiner Souveränität

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bezug auf Breite und Linienführung dem 
neuzeitlichen Verkehr anzupassen. Diese 
Anpassung bedingt vor allem eine vernünf 
tige Planung, und dazu ist es notwendig, 
die zukünftige Verkehrsentwicklung zu ken 
nen. Die geplante Rheinstraße in unserer 
st. gallischen Nachbarschaft: wird für uns 
die Funktion einer Umfahrungsstraße über 
nehmen. Die deutschen Reisenden aus 
Bayern Richtung Bünderland und Italien 
werden hauptsächlich diese Autobahn be 
nützen. Vorarlberg beabsichtigt den Bau 
einer 7,5 m breiten Autostraße mit seitlichen 
Radfahrwegen über Bregenz—Dornbirn— 
Feldkirch an unsere Grenze. In diese Straße 
wird auch der Verkehr über den Arlberg 
einmünden. Wir werden also trotz der be 
nachbarten Autobahn einen regen Verkehr 
an unserer nördlichen Grenze übernehmen 
müssen. Dies bedingt, daß wir dieselbe Aus 
baubreite bis an unsere südliche Landes 
grenze weiterführen. Sodann müssen wir 
die Zufahrtsstraßen zur Autobahn und in 
die benachbarte Schweiz entsprechend aus 
bauen. Dies bedingt wieder die Erstellung 
neuer Brüchen, da die Breite und Tragkraft 
der vorhandenen schon den heutigen Erfor 
dernissen nicht mehr entspricht. So erwarten 
uns also auf diesem Gebiete noch große Auf 
gaben und es wird viele finanzielle Opfer 
kosten, bis wir das gesteckte Ziel erreicht 
haben. 
Aus diesen Aufgaben erwachsen uns aber 
auch Gefahren für die Zukunft des Land 
schaftsbildes. Es ist klar, daß so breite Stra 
ßen, die zudem einem schnellfahrenden Ver 
kehr dienen müssen, schwieriger in das 
Gelände einzupassen sind, ohne der Natur 
Zwang anzutun. Eine flüssige Linienfüh 
rung erfordert Einschnitte und Dämme, 
Stütz- und Futtermauern. Diese Kunstbau 
ten dürfen nicht zu mächtig sein und müssen 
der unmittelbaren Umgebung der Land 
schaft angepaßt werden, damit sie nicht die 
natürlichen Bodenformen zerschneiden und 
als störender Fremdkörper der Landschaft 
empfunden werden. 
Beim Aufkommen der Elektrizität in unse 
rem Lande wurde das ganze Gebiet mit Ver 
teilleitungen und Telefondrähten überzo 
gen. Es muß wohl nicht besonders betont 
werden, daß dies für unser Landschaftsbild 
nicht vorteilhaft war. Fleute ist praktisch 
das ganze Telefonnetz in Kabel verlegt und 
auch die elektrischen Leitungen sind wenig 
stens innerorts teilweise verschwunden. Es 
wäre hier aber noch einiges vorzukehren, 
und besonders in den Alpentälern sollten 
die störenden Masten verschwinden. 
Ganz anders verhält es sich mit den Kraft 
werken. Das Lawenawerk ist eine kleine 
Hochdruckanlage mit einer maximalen Lei 
stung von 800 kWh. Wasserfassung und 
Bachfassung mit Sammelschacht liegen im 
Einzugsgebiet der Alpe Lawena. Vom Sam 
melschacht führt eine Zuleitung zum zirka 
770 m langen Staustollen. Von hier führt 
eine 880 m lange Druckleitung zur Zentrale 
oberhalb Triesen. Die Druckleitung ist über 
deckt und damit ist überhaupt nur die Zen 
trale sichtbar. 
Das Saminawerk ist ein Hochdrucklaufwerk 
mit Wochenausgleichbecken. Die Wasser 
fassung mit Staubecken liegt im Saminatal. 
Von hier führt eine Hangleitung zum 
Druckstollen. Dieser führt in 2000 m Länge
	        

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