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desbehörden. Auch bei einzelnen Institutio
nen und Privaten fand er Freunde und Gön
ner. Die Mitgliederzahl ist ständig im An
wachsen und beträgt heute gegen 400.
Das angestrebte Ziel, die vaterländische Ge
schichtskunde zu fördern, wurde später noch
erweitert: zur Erhaltung der natürlichen
und geschichtlich gewordenen liechtenstei-
schen Eigenart machte sich der Verein auch
die Pflege der allgemeinen Heimatkunde
und des Heimatschutzes zur Aufgabe. Die
geschichtlichen Forschungen wurden auch
auf das Gebiet der Ur- und Frühgeschichte
ausgedehnt.
Über Auftrag des Hohen Landtages begann
der Verein um 1940 mit der Veröffentli
chung des liechtensteinischen Urkundenbu
ches. Er gab ferner die Anregung und be
sorgte den Entwurf für ein liechtensteini
sches Denkmalschutzgesetz, nachdem er
schon früher beim Erlaß des Naturschutz
gesetzes mitgearbeitet hatte.
Auch das für die Kenntnis und die Erhal
tung alten liechtensteinischen Kunst- und
Kulturgutes bedeutende Werk von E. Poe-
schel „Die Kunstdenkmäler des Fürstentums
Liechtenstein“ wurde vom Verein angeregt
und gefördert. Die im neuen Landesmuseum
ausgestellten Gegenstände und die Münzen
sammlung beweisen die erfolgreiche Aus-
grabungs- und Sammeltätigkeit.
Die bestehende Vereinsbücherei wird stän
dig ausgebaut und ergänzt.
Mit 55 stattlichen Jahrbüchern kann sich der
Verein über seine bisherige Tätigkeit bestens
ausweisen. Sie sind eine Fundgrube und ein
unentbehrliches Nachschlagewerk für jeden,
der sich mit Fragen beschäftigt, die unser
Land betreffen. Sie enthalten neben ge
schichtlichen Aufsätzen und Abhandlungen,
Urkundenbearbeitungen, Regesten und Gra
bungsberichten auch Beiträge über Natur
kunde, Sprachgeschichte, Münzkunde, Bur
gengeschichte, Kunstgeschichte, Volkskunde,
Ortsnamen- und Familienkunde.
Der Historische Verein hat auch Anerken
nung im Ausland gefunden. Das beweist die
große Anzahl auswärtiger Mitglieder und
auch die Tatsache, daß er heute mit rund 80
ausländischen Vereinen, Instituten und Mu
seen Schriftentausch unterhält.
So steht der Historische Verein für das Für
stentum Liechtenstein seit mehr als 50 Jah
ren im Dienste der Heimat. Durch die Pflege
heimischer Geschichtsforschung und das Be
streben, dem liechtensteinischen Volke wert
volle Kulturgüter zu erhalten, wurde von
ihm das Bewußtsein liechtensteinischer
Eigenart und der liechtensteinische Staats
gedanke wachgehalten.
In diesem Sinne weiterzuarbeiten, darin
sieht der Verein auch eine schöne Aufgabe
für die Zukunft. David Beck
Die Volkshochschule Schaan
Ihre Gründung geht auf den Sommer 1948
zurück, da ein kleiner Kreis von Akademi
kern und Lehrern der Gemeinde Schaan sich
zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen
fand, deren Aufgabe es sein sollte, „eine Art
Volkshochschule", wie wir es damals nann
ten, ins Leben zu rufen. Die erste Vortrags
reihe im Winter 1948/49 war ein Erfolg, der
zur Weiterführung ermunterte und den Mut