Schellenberg. Ruggell
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Gasthaus Krone * 2a:
730 m ü.d.M., Bergdorf mit 426 Einwohnern. Auf höchster
Höhe des Eschnerberges, zwischen grünen Wiesen und Wäl-
dern, liegt das reizende Dorf eingebettet, bekrönt von dem
(:ebäudekomplex des „Frauenklosters Schellenberg*“. Von
Mauren aus ist der Ort auf guter Straße in einer halben
Stunde zu erreichen. Der Ort ist weit verstreut: Vorder-, Mittel-
und Hinterschellenherg, er reicht beinahe bis zur öÖsterreichi-
schen Grenze. Schöner Blick ins Rheintal nach allen Seiten.
Post, Telephon; Volksschule.
Geschichtliches: Im 12. Jahrhundert machten sich Herren
von Schellenberg, aus Oberbayern kommend, hier auf 2 von ihnen
gebauten Burgen seßhaft. Sie wurden vermutlich von den schwä-
bischen Herzogen als Wächter der Heerstraßen berufen und gaben
damit dem späteren Ort den Namen. Die spärlichen Veberreste
jener Burgen sind heute noch zu sehen. Einen überwältigenden
Rundblicek müssen die Burgherren von ihrem Sitz aus gehabt haben;
vom Calanda im Süden bis weit über den Bodensee hinaus nach
Norden und im Osten zum Arlberg reichte der Blick. Die Ritter von
Schellenberg spielten einst als königliche Landvögte von Schwaben
und vielgesuchte Schiedsrichter eine große Rolle. Als treue An-
hänger Rudolfs von Habsburg erfuhren sie dessen Gunst und er-
warben im 13. Jahrhundert große Besitzungen im Allgäu und im
Schwäbischen. Sie verließen aber Schellenberg schon im Jahre 1318;
der Letzte ihres Stammes starb im Jahre 1802. Heute ruhen die
Trümmer jener Ritterherrlichkeit (zerstört in den Schwabenkriegen)
im Wald und Gebüsch und warten auf einsame Wanderer.
Gasthaus R&EBßIeE Invsrrt; Casthaus Sternen,
Zirka 430 m ü.d.‘ Crenzert mit 578 Einwohnern am
äußersten nördlichen Ende des Landes in der Rheinebene.
Gotische Pfarrkirche. Telephon; Volksschule. Reine landwirt-
schaftliche Gemeinde, früher Torfstich. Eine Holzbrücke führt
iber den Rhein ins schweizerische Grenzdorf Sennwald.
Geschichtliches: Schon zur Römerzeit war dieser Ort
ausgerodet und der Kultur gewonnen worden. Der Name Ruggell
kommt von Roncare = Reute, Der Ort soll der Sage nach in
lIrüheren Zeiten große Bedeutung gehabt haben. Tatsächlich war es
im Mittelalter ein Marktflecken (Kornkammer Liechtensteins) und
manche Ausbürger von Feldkirch wohnten daselbst.