Volltext: IT & Finance

Kunden-Domizilländer zu integrieren. Andernfalls wäre das Beratungskonzept als 
solches nur für Private Banking Kunden aus bestimmten Ländern (z. B. Liechtenstein 
und der Schweiz) umsetzbar und damit nicht allgemein gültig einsetzbar. 
Die Basisberechnungs-Module sind zwar bei allen Kunden unabhängig ihres 
Domizils identisch, bei den Berechnungen kommen dann aber länderspezifische 
Berechungsmodule hinzu, welche die jeweiligen Steuer- und 
Sozialversicherungsgesetze abbilden. Ein solches System muss skalierbar sein, das 
heisst, dass nach Bedarf die entsprechenden Kundendomizilländer als einzelne 
Module zu einen Basissystem hinzugefügt werden können. Eine grosse Schwierigkeit 
dürfte dabei die starke Verflechtung der jeweiligen Steuer- und Sozialgesetzgebung 
mit dem Basissystem darstellen. Um korrekte Berechnungsresultate zu erhalten, sind 
je nach Land andere Angaben und Parameter notwendig. Für diese Problemstellung 
bieten sich prinzipiell zwei Lösungsmöglichkeiten an: entweder das ganze System 
wird vereinfacht und aus steuerlicher Sicht wird nur noch mit Näherungswerten 
gearbeitet oder es wird versucht, bei der Aufnahme der Ist-Situation sowie der 
Definition von Massnahmen jeweils den grössten gemeinsamen Nenner aller Steuer- 
und Sozialgesetzgebungen als möglichen Input zu definieren. Unabhängig von der 
Lösung wird diese Frage beim Design eines solchen Modells zweifelsohne die grösste 
Herausforderung sein. 
Eine zusätzliche Voraussetzung dafür, dass auch für internationale Kunden 
Finanzplanung angeboten wird, ist natürlich, dass nebst der benötigen Software auch 
das entsprechende fachliche Know-how vorhanden ist. Es braucht Spezialisten, 
welche sich im Steuer-, Sozialversicherungs- sowie im Ehe- und Erbrecht des 
jeweiligen Landes und im internationalen Kontext auskennen. Über diese Expertise 
und Kompetenz verfügen heute aber die wenigsten Banken in Liechtenstein und der 
Schweiz. Dies wird dann auch bei der Umsetzung einer beratungszentrierten 
Finanzplanung für den jeweiligen Finanzdienstleister mit Sicherheit die höchste 
Hürde darstellen. 
3.3 Vertikale Integration 
Um den beratungszentrierten Ansatz in der Finanzplanung effizient zu unterstützen, 
ist nebst der Integration von zusätzlichen Steuer- und Sozialversicherungsmodulen 
vor allem die systemgestützte Einbindung von vor- und nachgelagerten Prozessen 
entscheidend (vgl. dazu Kapitel 2.1). 
Bei einer solchen vertikalen Integration geht es also nicht um einen Ausbau der 
Funktionstiefe, sondern der Funktionsbreite. Die bestehende Funktionalität der 
Finanzplanungssoftware soll dabei nach Möglichkeit mit bereits vorhandenen 
Applikationen verbunden werden. In aller Regel verfügen heute die 
Finanzdienstleister über leistungsfähige Customer Relationship Management (CRM) 
Systeme. Durch eine solche Einbindung könnten einige vorgelagerte, vor allem aber 
die nachgelagerten Prozesse effizient unterstützt werden. 
Bei den vorgelagerten Prozessen wären dies hauptsächlich die Akquisition und die 
Datenerfassung. Sehr viele Kundendaten sind heute bereits in CRM-Systemen 
gespeichert. Auf diese Daten kann einerseits bei der Akquisition zurückgegriffen 
werden und andererseits bilden diese die Basis zur Erfassung der Ist-Situation bei der 
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