Der Finanzplan bildet in diesem System die Basis für alle kurz-, mittel- und
langfristigen Entscheidungen. Er ist quasi der Masterplan für die nächsten 15 bis 20
Jahre. Hier wird die gesamte Vermögenssituation transparent dargestellt. Dabei
werden alle Vermögensbestandteile berücksichtigt, das heisst beispielsweise auch
Immobilien, Rückkaufwerte aus Versicherungen oder — anwartschaftliche
Vermögenswerte wie das Pensionskassenkapital.
In der Umsetzung werden die im Finanzplan definierten. Massnahmen
implementiert. Dies geht über die konkrete Titelselektion im Wertschriftenportfolio
über den Abschluss von Versicherungen bis hin zu Immobilientransaktionen sowie
ehe- und erbrechtliche Massnahmen.
Beim Financial Controlling schlussendlich führt der Relationship Manager einen
periodischen Soll-Ist-Vergleich durch. Wo steht der Kunde aktuell gegenüber der
Planung? Handelt es sich um normale Abweichungen oder müssen spezielle
Massnahmen getroffen werden? Muss die Planung allenfalls angepasst werden? Auf
was sind die Abweichungen zurückzuführen? Hat sich im wirtschaftlichen oder
persönlichen Umfeld des Kunden etwas geändert? Die Ergebnisse dieser Überprüfung
fliessen anschliessend wiederum in die Planung ein. Die folgende Grafik
veranschaulicht noch einmal diese drei Phasen:
Abb. 3. Beratungszentrierte Finanzplanung im Private Banking. ©
In diesem Modell ist die Finanzplanung nicht mehr eine isolierte
Beratungsdienstleistung, welche unsystematisch auf Wunsch des Kunden
durchgeführt wird, sondern ist selbst Teil des Beratungskonzeptes. Der Finanzplan
bildet den Ausgangspunkt bei jeder Beratung. Es stellt sich also nicht mehr die Frage,
bei welchen Kunden ein Finanzplan erstellt werden soll, sondern ein Finanzplan wird
ganz automatisch bei jedem Kunden als quasi Startpunkt der Beratung erstellt. Es
stellt sich hier nur noch die Fragen, wie detailliert die Planung erfolgt und welche
Schwerpunkte gesetzt werden sollen.
°Quelle: eigene Darstellung.
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