Massnahmen getroffen werden“.”” Die Regierung sah schließlich mehrere Fälle, bei denen
eine Einweisung gerechtfertigt wäre. ”® Bei der Entdeckung „schädlicher nächtlicher
Umtriebe“ wurden die Streifebeamten mit einer Pramie belohnt.>>’
50 oder
Eine des Öfteren angewendete Maßnahme war die Verhängung von Wirtshausverboten
die entsprechende Überwachung eines Trunkenboldes, der in seinem Trunkenheitszustand „die
Sicherheit des Eigenthums der ganzen Gemeinde“ bedrohte. °° Im Fall von
Unterstützungsbedürftigen, die straffällig geworden waren, setzte sich die Gemeinde gar für
einen Strafnachlass ein, „damit die Familie nicht darben muß.‘“*°? Interessant ist die Tatsache,
dass bei einer Kontrolle der Polizeistunde (23 Uhr) in Schaan Gäste angetroffen wurden „die
den Zug nach Feldkirch um 23 Uhr 43 nachts benützen wollten. In ihrer Gesellschaft befanden
sich auch Privatpersonen aus Schaan. Diese sollen die Buße bezahlen. Die fremden Gäste
hingegen sollen freigelassen werden.“
5.9.11Finanzierung der Kostgelder
Für den Aufenthalt im Armenhaus wurde stets ein Kostgeld verlangt, bezahlt wurde dies, wenn
möglich, von den Insass_innen selbst, den Verwandten, dem jeweiligen Vormund oder, wenn
nichts vorhanden, von der Gemeinde. Einträge in den Gemeinderatsprotokollen mit Bezug zu
Insass_innen stehen meist im Zusammenhang mit der Festsetzung des Kostgeldes
beziehungsweise dessen Finanzierung. Verfügte einE Insass_in nicht über genügend flüssige
Mittel, gab es mehrere Varianten das Kostgeld zu bezahlen. Zum einen wurden die aufgrund
der Aufnahme hinterlassenen Grundstücke der Armenanstalt überschrieben.”°* Ebenso wurde
zur Deckung der Kosten auch der dem/der Insass_in zugehörige Kopfteil”®® der Gemeinde
zugesprochen. “°° Im Fall einer Einweisung aus einer anderen Gemeinde, hatte diese für die
entsprechenden Rechnungen aufzukommen.*”
57 GAS Gemeinderatsprotokoll 31. Dezember 1948: Versorgung arbeitsscheuer und liederlicher Personen.
3% GAS Gemeinderatsprotokoll 31. Dezember 1948: Versorgung arbeitsscheuer und liederlicher Personen.
39 GAS Gemeinderatsprotokoll 2. Juni 1938.
30 LILA RE 1880/543 N. F., Wirtshausverbot. GAS Gemeinderatsprotokoll 30. November 1940, 8. Februar 1941,
15. Februar 1947.
1 LILA RE 1880/542 R. A., Schaan, polizeiliche Überwachung wegen Trunkenheit.
%2 GAS Gemeinderatsprotokoll 8. November 1924.
33 GAS Gemeinderatsprotokoll 2. Juni 1936.
3% GAS Gemeinderatsprotokoll 16. Dezember 1893: Ein Paar wird krankheitshalber in der Anstalt aufgenommen
und hinterlässt einen Acker, dieser wird von der Gemeinde versteigert.
55 Anteil der Allmende
36 GAS Gemeinderatsprotokoll 6. Februar 1886, 19. Jinner 1889.
57 Nach Vaduz: GAS Gemeinderatsprotokoll 18. November 1939.
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