Schwestern von Zams zu vergeben. “* Die Barmherzigen Schwestern von Zams waren in
Liechtenstein schon seit geraumer Zeit in den Schulen tätig. Die Kongregation der
Barmherzigen Schwestern des heiligen Vinzenz von Paul in Zams entstand 1811 in Tirol als
der Dekan Nikolaus Tolentin Schuler „die ersten Mädchen für den Dienst an den Armen und
an der Jugend“ vereinte.“** Seit 1835 lebten sie „nach der Regel der „Töchter der christlichen
Liebe und waren insbesondere in der Armen- und Krankenpflege sowie der Schulbildung
tätig.‘ Waren die Schwestern in Liechtenstein seit 1846 bereits an Volksschulen präsent, so
folgte nun mit dem Armenhaus in Schaan auch deren Engagement in der Armen- und
Krankenpflege. Auch die Armenhäuser respektive Krankenhäuser in Triesen, Mauren, Vaduz
und Eschen standen unter der Leitung der Barmherzigen Schwestern.“°° Im Armenhaus und
späteren Bürgerheim waren zwischen 1872 und 1973 84 Schwestern im Haushalt und in der
Krankenpflege tätig.‘ Jeweils drei Schwestern, im Bedarfsfall auch mehr,*°® kümmerten sich
um die „Beaufsichtigung und Pflege der in der Armenanstalt untergebrachten Armen und
Kranken“. Eine von ihnen stellte die Vorgesetzte und war mit der Leitung der Anstalt betraut.
Die Hausordnung wurde von den Behörden vorgegeben.“ Von der inneren Verwaltung der
Anstalt abgesehen, war bei finanziellen Fragen der Armenverwalter, die Gemeindevorstehung
und im Zweifel oder strittigen Falle die fürstliche Regierung zu konsultieren. Regelungen, die
auf die Ökonomie bezugnahmen, waren „von der vorgesetzten Schwester immer und im
Einvernehmen mit der Armenpflegschaft zu treffen “41°
Neben den drei Schwestern, welche im Armenhaus ihrer Tätigkeit nachgingen, hatte die
Gemeinde auch zwei Schulschwestern bestellt. Alle fünf waren in der Anstalt untergebracht.
Ihnen wurden „heizbare Räumlichkeiten zur ausschließlichen Benützung angewiesen“ sowie
die Küche zur gemeinschaftlichen Nutzung, die Vorratskammer, der Estrich, der Keller und der
Hausgarten zur Nutzung genehmigt. Die Kost wurde nicht mit den Armen im Hause geteilt.*!!
1031 LA RE 1871/281: Verlangen Barmherzige Schwestern zum Armenhaus. Schreiben der Gemeinde an die
Regierung vom6. April 1871.
%4 Näscher, Berufungen aus den Gemeinden. Bd. 2, 46.
%5 Näscher, Berufungen aus den Gemeinden. Bd. 2, 46.
%6 Näscher, Berufungen aus den Gemeinden. Bd. 2, 46.
17 Näscher, Ordensleute in Schule und Pflege. Bd. 3, 34.
%8 GAS A 17/35 Über Unterstützung durch eine weitere Schwester im Armenhaus. Schreiben der Regierung vom
9. Jänner 1880. Und GAS Gemeinderatsprotokoll 16. Januar 1943: Schwester ins Bürgerheim. 1955 wurde
aufgrund der erhöhten Arbeitsbelastung noch eine weltliche Hilfskraft angestellt. GAS Gemeinderatsprotokoll 04.
Dezember 1955.
199 GAS A 17/36 Vertrag zwischen der Frau Generaloberin der Barmherzigen Schwestern von Zams und der
Ortsvorstehung Schaan. 11. November 1876. Dieser Vertrag löst den vorherigen — vom 26. März 1873 — ab. Dieser
ist allerdings nicht auffindbar.
10 GAS A 17/36 Vertrag zwischen der Generaloberin und der Ortsvorstehung Schaan. 11. November 1876.
#1 GAS A 17/36 Vertrag zwischen der Generaloberin und der Ortsvorstehung Schaan. 11. November 1876.
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