Volltext: Das Schaaner Armenhaus

jährlich durchgeführten sanitären Inspektionen,*”° welche die Regierung als Oberaufseherin 
über das Armenwesen abhalten ließ, fand Dr. Schädler schon bald die ersten saniıtären und 
baulichen Mängel in der Armenanstalt Schaan. Die „verfehlte bauliche Einteilung“ bedingte 
auch sanıtäre Mängel wie z.B. die zu wenig isolierte Abortgrube, welche „die ganze 
Mauerfläche bräunlich verfärbt, feuchtet und verdirbt durch die ammoniakalischen 
Ausdünstungen“. Weiters wurde beanstandet, dass die Küche zu klein sei und es im Gegensatz 
zu größeren, nicht genügend kleine Zimmer vorhanden seien, was „für die Krankenpflege 
[einen] empfindlichen Übelstand[... ]“*°° darstellt. Hinzu kam das Fehlen eines durchgehenden 
Ganges, der die Liiftung der Zimmer begiinstigt hitte.>*! Die Ubelstinde in der Kiiche waren 
durch das Hinzunehmen der Speisekammer zu beseitigen, bei der durch entsprechende 
Raumteilung gegebenenfalls noch ein Knechtzimmer entstehen könnte. Da die Speisekammer 
als Waschküche Verwendung fand, könnte „ein eigenes Waschhäuschen an einem hiefür 
geeigneten Platze um so leichter erbaut werden, als hiefür in unmittelbarer Nähe der 
Armenanstalt hinreichen Raum vorhanden ist.“ 2? 
Bei den Aborten wurde das Auswechseln der Abortschalen, eine niedere Führung der 
Abortschläuche entlang des Bodes sowie das Ersetzen des Holz- durch einen Steinboden 
erwogen. Zusätzlich sollten Entlüftungsleitungen installiert werden, ebenfalls galt es die 
Abortgrube besser zu verschließen. 
5.4 Umbau 1955 
Der nächste größere Umbau am Armenhaus fand 1955 statt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte man 
dem Haus aufgrund des Vorschlags des Armenverwalters einen frischen Anstrich verliehen?“ 
und die im Armenhaus untergebrachte Kapelle 1942 einer Renovation unterzogen. 
  
299 GAS A 17/39 Erweiterung und Umbau der Armenanstalt: Schreiben der Regierung an Herrn Dr. Albert 
Schädler vom 17. Juni 1902. In einem Schreiben an den Doktor Albert Schädler schreibt die Regierung, dass „eine 
sanitäre Überwachung der hierländigen Armenanstalten beziehungsweise Krankenhäuser sich als nothwendig“ 
herausgestellt habe. Woraufhin sie eben erwähnten Doktor dahingehend beauftragte, diese Institute „mindestens 
zweimal“ jährlich zu inspizieren. 
300 GAS A 17/39 Erweiterung und Umbau der Armenanstalt: Schreiben der Regierung an die Gemeinde Schaan 
vom 24. Februar 1903. 
01 GAS A 17/39 Erweiterung und Umbau der Armenanstalt. Schreiben der Regierung vom 24. Februar 1903. 
Z581 Reg. Ex 1903. 
302 GAS A 17/39 Erweiterung und Umbau der Armenanstalt: Schreiben der Regierung vom 24. Juni 1904. z. 
1317/Reg. Ex 1904 
303 Bis dahin wurde die Abortgrube lediglich mit Holzbrettern zugedeckt. GAS A 17/39 Erweiterung und Umbau 
der Armenanstalt. Schreiben der Regierung vom 24. Juni 1904. Z. 1317/Reg. Ex 1904. 
301 GAS Gemeinderatsprotokoll 19. April 1927. 
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