Volltext: Vom Handschuh zur Emanzipation von Frau und Mann

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Folge mangelnder Anerkennung, gestiegener Erwartungshaltungen und 
damit verbundener Überforderung. Dies anstatt psychotherapeutische 
Hilfe und/oder eine der zahlreichen Männerberatungen in Anspruch zu 
nehmen, wie z.B. hier in Frankfurt das Informationszentrum für 
Männerfragen e.V., dessen kompetente Beratung auch ich persönlich 
Anfang der 90er Jahre erfahren durfte, wofür ich mich bedanke. 
Trotz manipulativen Medien, gro&en und kleinen sog. Alpha-Staaten, 
sowie deren Vertreter, die ein martialisches Mánnerbild vermitteln, gibt 
es immer mehr Manner die ihr Mann-Sein neu definieren móchten, ohne 
auf ,spátneolithisch-, frühbronzezeitliche" Muster zurückzufallen und 
positive mánnliche Identifikationsfiguren für die mánnliche Sozialisation 
ihrer Sóhne darstellen móchten. 
  
  
Wie aus dem Beispiel ,Handschuh-Mann" hervorgeht, ist es auch für 
Männer möglich sich von gesellschaftlichen ,Gepflogenheiten" und 
rechtlichen , Voraussetzungen" zu emanzipieren und den Handschuh der 
,unnatürlichen Autoritát(en)' (im Sinne von Erich Fromm, der hier in 
Frankfurt wirkte) abzulegen, und damit auf eine Ausübung von Gewalt in 
Familie, Gesellschaft und „Vaterland“ zu verzichten. Wie der 
Regierungsantritt des Kónigs durch Anlegung der Insignien vollzogen 
wurde, die bei feierlichen Amtshandlungen getragen wurden, so musste 
der Verzicht auf die Regierung durch Ablegen der Insignien verdeutlicht 
werden. Im  einundzwanzigsten Jahrhundert erachte ich es als 
entscheidend, dass wir uns unserer |[Insignien und  Fetische 
bewusstwerden, um uns von diesen gegenstándlich und mental befreien 
zu kónnen. Mit dem Handschuh legen wir sowohl die hausváterliche 
Gewalt als auch alle Waffen nieder. 
  
Henry Dunant, Begründer des Roten Kreuzes sagte: ,Die Utopie von 
heute ist die Realitát von morgen." 
Der befreite, emanzipierte Mann baut meines Erachtens auf folgende 
Prämissen: „Liebe und Wissenschaft“ (im Sinne Bertrand Russells), 
„Kategorischer Imperativ“ (ein Begriff von Immanuel Kant), 
Gewaltverzicht und Gewaltlosigkeit, „Menschenrechte, Frauenrechte, 
Kinderrechte, Tierrechte“, „Menschenfreundlichkeit, 
Frauenfreundlichkeit, Kinderfreundlichkeit, Tierfreundlichkeit, 
Pflanzenfreundlichkeit und Umweltfreundlichkeit“, „Religiöse und 
politische Toleranz, insofern sich Religion und Politik zur Wahrung der 
Menschenrechte bekennen und danach handeln“, Hinterfragung des 
religiösen Überbaues von Tod- und Auferstehungsphantasien und damit 
verbundene jenseitige Paradieshoffnungen (zumal z. B. die Vorstellung 
von 72 weiß gekleideten Jungfrauen ungebildete Menschen zu 
Wahnsinnstaten beflügeln können, laut Manfred Schlapp eine 
 
	        

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