Volltext: Frauen in der politischen Elite Liechtensteins

3.6. Strategien zur Überwindung der Untervertretung der Frauen 
Nach dem aus Frauensicht schlechten Abschneiden bei den Wahlen 1997, wo es gerade 
nur eine Frau in den Landtag schaffte, wurde von der Regierung eine Umfrage in Auftrag 
gegeben, um die Ursachen für diesen schlechten Wahlausgang zu eruieren. Wilfried 
Marxer hat diese Umfrage durchgeführt und dabei folgende wesentliche Gründe heraus- 
gefunden: 
* „mangelnde Bekanntheit der Kandidatinnen 
* Imagedefizite der Frauen in der Politik generell 
* fehlende Erfahrung der Frauen 
* mangelnde Unterstützung von Seiten der mánnlichen Wáhler 
* wenig ausgeprágter Siegeswille bei den Kandidatinnen“ (Marxer 2004: 20). 
Die Regierungskommission für die Gleichberechtigung von Mann und Frau arbeitete, ge- 
stützt auf diese Umfrageergebnisse einen Massnahmenkatalog aus, der zusätzlich von der 
Politologin Regula Stämpfli begutachtet wurde. Im Januar 2001 wurde eine Checkliste für 
Parteien unter dem Titel „Das Feld, das mir nicht gehört“ erstellt. Man setzte dabei auf 
weiche Massnahmen wie Kandidatinnenmotivation, Suche und Aufbau von Kandidatinnen, 
sowie Kandidatinnenunterstützung und politische Bildung. Die Stützung auf weiche Mass- 
nahmen passierte hauptsächlich, weil die Umsetzung harter Massnahmen wie Quotenre- 
gelung auf Wahllisten bzw. im Landtag oder andere gesetzliche Anpassungen nicht mehr- 
heitsfähig sind. „Sie stossen auf Seiten der Wählerinnen, auf Seiten der beiden Volkspar- 
teien, aber auch bei den Frauen in der Politik auf weitgehende Ablehnung“ (Marxer 2004: 
21). 
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