Volltext: Vom Proberaum zum beliebten Kleintheater und zum renommierten Gastspielhaus

2 Brauchtum als Basis des Kulturlebens in Liechtenstein 
Im kleinen Fürstentum, das sich in einer ländlichen Region befindet und in elf Gemeinden 
gegliedert ist, leben etwa 37'000 Menschen. Noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts war 
Liechtenstein ein ärmliches „Bauernland“, erst nach den Kriegsjahren konnte es sich als 
Finanzplatz positionieren, woraufhin es sich wirtschaftlich etablieren konnte. In diesen 1960er 
Jahren entstanden die ersten Ideen für ein Theater in Liechtenstein. Bis dahin gab es keine 
professionellen Theaterinstitutionen, wie in verschiedentlich erwähnt wird: 
„Vor dem TaK gab es in Liechtenstein kaum Theateraufführungen. Das "Theater Vorarlberg' spielte ab 
und zu [in] Vaduz. Sonst gab es die Operette und die lokalen Feuerwehr- und Jungmannschafts-Theater- 
Aufführungen.“ 
Ab dem 19. Jahrhundert lassen sich einzelne Theatergesellschaften ausmachen, die 
regelmässig Dramen zur Aufführung brachten.“ Daneben existierten noch verschiedene 
Dorfvereine, die für ihre jährlichen Unterhaltungsabende ausgewählte Theaterstücke 
inszenierten. Adulf Peter Goop hält dazu in seiner Brauchtum-Chronik fest: 
„Schon im Kindesalter wird oft und gerne Theater gespielt. [...] Feuerwehren, Sport- oder 
Musikvereine in verschiedenen Gemeinden nehmen sich jedes Jahr eines Theaterstücks an. 
Dabei handelt es sich kaum um literarisch Hochstehendes, sondern eher um einen 
Bauernschwank oder eme Beziehungskiste. Die Stücke von auslándischen Autoren werden 
meistens in eine Dialektfassung umgeschrieben und mit lokalem Humor ausgeschmückt.^^ 
Solche Amateurproduktionen, die als Dorftheater aufgeführt werden, zàáhlen zu den 
gemeinschaftsbildenden Veranstaltungen im lokalen Kulturleben. Da diese Aufführungen 
einen direkten Bezug zur lokalen Bevólkerung aufweisen — sei dies aufgrund der Inhalte oder 
der auftretenden Personen — sind sie heute wie damals sehr beliebt. 
5. Vgl Transkript zum Interview mit Josef Biedermann vom 27.03.2015. - Die Operettenbühne Vaduz entstand 
1940 als Initiative des Ménnergesangsvereins Vaduz, von dem sie sich 1961 ablöste. Siehe dazu: 
Internetseite der Operettenbithne Vaduz: http://www.operette. li/DerVerein/Kurzportr%C3%A4t. aspx, 
08.08.2015. 
6 Zum Beispiel in Triesen. Dazu: Vogt, Paul: Briicken zur Vergangenheit. Ein Text- und Arbeitsbuch zur 
liechtensteinischen Geschichte, 17. bis 19. Jahrhundert. Hsg. vom Schulamt des Fürstentums Liechtenstein, 
Vaduz 1990, S. 196. 
7 Goop, Adulf Peter et al: Brauchtum in Liechtenstein. Alte Bräuche und neue Sitten. Hsg. von Daniel 
Quanderer, Schaan 2005, S. 199.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.