befand sich gerade in einer Umbruchphase und man verstand nicht, warum wir als Freunde
vom etwas Eigenes aufziehen. Damals war Kurt Weiss dort, er hat uns jedoch auf eine
Anfrage eine „saudumme“ Kritik zurückgeschrieben, warum das nichts wäre für das TaK. Wir
haben dann zweimal ein Programm im TaKino gemacht, aber das lief irgendwie immer so
nebenbei; sie hatten nie das Gefühl, dass das etwas Gutes wäre. Deshalb haben wir uns selbst
um Auftrittsorte gekümmert. Wir hatten keine Feindschaft mit dem TaK, aber es gab auch
keinen Grund für uns, dort spezielle Nähe zu suchen.
Gründung des Schlösslekellers
Wegen Georg Rootering gibt es eigentlich den Schlösslekeller. Silvia machte für ihren
Abschluss als Kulturmanagerin eine Machbarkeitsstudie für ein Kleintheater in Liechtenstein.
Sie fragte den Rootering an, um diese Studie fürs TaKino zu machen, und der hat gesagt, das
wäre super, kann sie machen, aber umsetzen könne sie vergessen. Das habe ich über
gemeinsame Freunde erfahren und ihr den Schlösslekeller dafür angeboten und sie könne es
dann auch umsetzen, wenn sie Lust habe.
Aufgrund dieser Studie hatten wir dann auch das Gefühl, das könnte funktionieren. Danach
kam das TaK dann schon interessiert auf uns zu. Aber für Rootering war Kleinkunst auch
völlig uninteressant, da gab es ein riesiges Vakuum. Erst mit Barbara konnte man das langsam
füllen. Ich vermute, dass auch Alois Büchel kein Interesse an uns gehabt hätte. Das TaK hatte
schon immer ganz andere Ansprüche. Für Eigenproduktionen und Laienschauspiel hatten sie
Interesse, auch für Kinder- und Jugendtheater.
Verlauf der Reaktionen
Am Anfang wusste man noch nicht, was man mit uns anfangen soll: Was ist das jetzt? Dann
hatten die Leute das Gefühl, dass man das einmal gesehen haben muss, das ist neu. Dann
haben wir natürlich auch die Regierung (Mario Frick, VU) aufs Korn genommen, was haben
die Schwarzen total lässig gefunden. An der Premieren haben sie tischweise Reservationen
gemacht und der halbe Landtag von den Schwarzen sass im Publikum. Als es dann einen
Regierungswechsel gab (Othmar Hasler, FBP), haben die irgendwie erwartet, dass wir
weiterhin auf den Roten herumhacken. Aber das ist ja nicht die Idee vom politischen Kabarett.
Das konnten sie nicht begreifen und sie haben uns dann die Freundschaft komplett gekündigt.
Es kam dann also kein einziger Schwarzer mehr. Es gab dann noch ein paar Rote, die
XIX