Volltext: Vom Proberaum zum beliebten Kleintheater und zum renommierten Gastspielhaus

6.4.2 Transkript — Interview mit Josef Biedermann vom 27.03.2015 
überarbeitete Version vom 08.08.2015, nicht zur Veröffentlichung bestimmt 
Entstehung des Kabarett Kaktus (0:30) 
Entstanden ist das Kabarett aus den Unterhaltungsabenden der Pfadfinder-Abteilung Vaduz. 
Wir haben in den 60er-Jahren immer am Ostermontag einen Unterhaltungsabend aufgeführt; 
das waren einzelne Sketschs von allen verschiedenen Stufen (Bienle, Wólfle, ...). Zusammen 
mit Hansruedi Sele und Alois Büchel habe ich mitgewirkt. Daraus entstand dann eigentlich 
das Kabarett Kaktus. Das erste Programm spielten wir im April 1964 im ehemaligen 
Waldhotel, das war ein altes Hotel an einem wunderschónen Ort neben dem Villaviertel 
oberhalb von Vaduz. Dort konnten wir in einem kleinen Saal das erste Liechtensteinische 
Kabarett spielen. Wir waren Hansruedi Sele, Hermann Hasler (1), Sissi Hilti (T), Hermi 
Kindle (heute: Seniorenbühne Triesen) und ich. Wir waren zu fünft, die auf der Bühne 
spielten. Das erste Programm haben mehrere Leute getextet, Felix Marxer (Reallehrer, später 
Leiter des Landesmuseums, Mitgründer der Musikschule), Harald Wanger * (musikalische 
Begleitung), Christoph Móhl (evangelischer Pfarrer) und Alois Büchel (Regisseur, Texter). 
Behandelte Themen (~ 03:00) 
Unser Auftritt hat im kleinen Land ein bisschen Staub aufgewirbelt, weil wir auch sehr 
kritische Kabarettnummern gespielt haben, zu Zeitthemen (z.B. Abfall, Gründung des Vereins 
„Welt und Heimat", Verháltnis zur Schweiz, Schrebergarten-Kultur, , Nachtgebet einer 
modernen Familie 
G, Wahlschaukel* 
Ballade vom Wohlstand), aber auch zu  innenpolitischen Themen 
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, ,Staatsbesuch*, Verkauf des Gemäldes ,,Ginevra de Benci“ von Leonardo 
da Vinci aus der Fürstlichen Sammlung). Die Nummer „Wir suchen einen Nazi, Nazi, 
Nationalheld“ wollten einzelne einflussreiche Persönlichkeiten sogar verbieten! Damals hatte 
man nämlich die liechtensteinische Geschichte in der Zeit des Nationalsozialismus noch nicht 
aufgearbeitet — Peter Geiger hat sich erst viel später damit befasst; vor wenigen Jahren sind 
die Bücher über die Geschichte Liechtensteins in den Zwischenkriegsjahren und im Zweiten 
Weltkrieg erschienen. 
Persönliches Engagement (-04:30) 
Ich selbst habe relativ viel Zeit ins Kabarett Kaktus investiert, auch in die Organisation der 
VII
	        

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