Volltext: Der letzte Gutenberger und der Schwabenkrieg

Teil I 
Türmer: 
- bläst vom Turm den Morgenruf und singt dann die „Tagwache“* 
„Stehet auf im Nama Herr Jesu Christ 
Der helle Tag vorhanda ist 
Der helle Tag, der nia auslag 
Gott gäb üs allna an guata Tag. - Gelobt sei Jesus Christ!“ 
- bläst in sein Horn und tritt zurück 
- Am Palas werden die Fensterläden geöffnet. 
Wirnt von Gutenberg: 
- kommt durch den Torweg und schreitet über den Hof 
„Sei froh gegrüsst, du neu erwachter Morgen, 
Du jugendfrischer, süsser Trautgeselle, 
Du Abglanz einer Welt, die droben waltet, 
Wo über morgenrotem Dämmerlichte 
Unsterblich die Unendlichkeit sich weitet, 
Im Purpurlicht hinein in alle Herzen 
Den Morgengruss uns lächelst erdenwärts. 
Auch mir, dem armen, heimatlosen Ritter, 
Reichst freundlich lächelnd du die milden Hände.“ 
-trittab 
- Die Burg erwacht. Mägde holen mit Kübeln Wasser und ein Stallknecht beginnt die Pferde 
zu striegeln. 
Türmer: 
- steigt gühnend die Turmtreppe herab und begegnet dem aus dem Torbogen kommenden 
Torwächter 
Torwächter: 
Türmer: 
Torwächter: 
Türmer: 
Torwächter: 
Türmer: 
Guata Morga, Reinhart! Häscht guat gschlofa? 
O àn guata Morga, Sebi. Jo - und du? 
I o. Oberhopt - i ka gir net begrifa, wia d’ Liit uf der verrockt Gedanka ko sind, i 
aller Hergottsfriiaji scho ufzstoh! 
Das ha i o scho denkt. 
Do ischt der Ritter Wirnt vo Guataberg halt an andara. 
Der, wo grad vorig óbara Hof dori glofa ischt? - Jo, das ischt net a so a Schlofhuba 
wia miar zwe. Der ischt scho di halb Nacht uf! Aber, Sebi, ság mer amol, warom 
hásst denn der grad a so wia üser Schloss? Und was tuat er denn bà üs? 
Jo mein, halt a betz s'Hàmweh abstráfa. - Wáscht, dia Burg Guataberg hát amol 
ama máchtiga Rittergschlecht ghórt, da Ritter vo Guataberg. Und dua ischt amol 
an dütscha Kónig gse, der het Albrecht ghässa. Und met dem Kónig Albrecht hend 
sich d’ Ritter ba lis umanand gar net recht vertret und dua hend's na äfach 
umbrocht. 
  
* Worte und Melodie waren als letzter Stundengesang des Nachtwáchters in Triesen noch bis etwa 1885 üblich.
	        

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