Volltext: Der letzte Gutenberger und der Schwabenkrieg

Der letzte Gutenberger und der Schwabenkrieg 
Der Schwabenkrieg aus der Sicht des Balzner Burgenspiels „Der letzte Gutenberger“ von 1925 
und reich bemittelten Mannes kamen. Durch ihn wurden sie vom gänzlichen Untergang 
gerettet und in alter Herrlichkeit wieder restauriert. Wieder schaut heute die Burg in alter 
Pracht hinaus ins schöne Tal als eine Zierde der ganzen Gegend. Die vielen Trümmer aus 
längst entschwundener Zeit, welche zu beiden Seiten des Rheines im Waldesdunkel ihr Da- 
sein vertrauern, würden, wenn sie könnten, diese Burg um ihr Geschick beneiden, diese 
Burg, an deren hochragenden Mauern geschrieben steht: Resurrexi! Ich bin wieder erstan- 
den! «167 
Rheinberger sorgte dafür, dass die historistische Narration Büchels auch zum äusseren Er- 
scheinungsbild der Burg passte. So hat er einige künstlerische Details an der Burg ange- 
bracht, welche an bestimmte geschichtliche Ereignisse erinnern und als Spuren einer ruhm- 
reichen Vergangenheit zu deuten sein sollten. Beispiele dafür sind die Kanonenkugeln in 
der Fassade, die Wappen der ehemaligen Burgbewohner oder das ,,Schweizerloch". 
Diese , Wiederbelebungsversuche"* der Burg Gutenberg fanden ihren Höhepunkt wohl erst 
im Burgenspiel von Karl Josef Minst. Durch die Inszenierung wurde die Vergangenheit der 
Burg lebendig gemacht und der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. 
Minst vereinte in seiner Dichtung die historistische Narration Büchels mit der ebenfalls 
historistischen Baukunst Rheinbergers und erschuf daraus ein sinnstiftendes Ganzes. 
  
Abb. 44, 45 und 46: Johann Baptist Büchel, Egon Rheinberger und Karl Josef Minst 
Minst besetzte die Rollen seines Stückes fast ausschliesslich mit Balznerinnen und Balzner. 
Dadurch fand in doppelter Hinsicht eine kollektive Identitätsfindung in der Bevölkerung 
  
197 Büchel, 1914, S. 98 
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