Der letzte Gutenberger und der Schwabenkrieg
Der Schwabenkrieg aus der Sicht des Balzner Burgenspiels „Der letzte Gutenberger“ von 1925
1. Einleitung
1.1. Hinführung zum Thema
Im Kulturgüterschutzraum der Liechtensteinischen Landesbibliothek stiess ich auf ein
Sammelalbum mit Szenenfotos, Plakatausschnitten, Rezensionen und den Texten zum Frei-
lichtspiel ,,Der letzte Gutenberger“ von Karl Josef Minst, welches 1925 auf der Burg Gu-
tenberg in Balzers aufgeführt wurde. Dieses liebevoll zusammengestellte Büchlein erweck-
te sofort mein Interesse. Die alten Fotografien zeigen mittelalterlich gekleidete Personen,
welche im Innenhof der Burg Gutenberg posierten. In den vielen eingeklebten Zeitungsbe-
richten wurde das Freilichtspiel mit Lob geradezu überhäuft. Phrasen wie: ‚übertrifft alle
Erwartungen“, „viel Gutes in schöner Form“, „das Beste und Gediegenste ", ,, keinesfalls
verpassen‘ stachen mir ins Auge und haben mich neugierig gemacht, um mehr über dieses
Freilichtspiel und über den Autor Karl Josef Minst herauszufinden.
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Abb. 1: Sammelalbum zum Freilichtspiel „Der letzte Gutenberger“ von 1925
Auf einer Notiz der Landesbibliothek, welche im Einband des Sammelwerkes angebracht
wurde, stand geschrieben: „Geschenk von Landtagsabgeordneten Paul Kindle, 21. Novem-
ber 1986“. Aufgrund dieses Hinweises habe ich Paul Kindle in Triesen einen Besuch abge-
stattet und erfuhr dabei, dass dieses Sammelalbum vom Autor Karl Josef Minst selber zu-
sammengestellt wurde und anschliessend in den Besitz der Familie Kindle gelangte, da sei-
ne Frau, Hedi Kindle-Dorasil, die Nichte und nächste Verwandte des 1984 verstorbenen
Autors ist.
Angespornt durch diese aufschlussreiche Begegnung befasste ich mich intensiv mit Minsts
Drehbuch zum Burgenspiel und erfuhr dabei nicht nur Interessantes über den Autor und
sein Stück, sondern auch über die Geschichte der Burg Gutenberg, den Historismus und die
Burgenromantik.
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