Der letzte Gutenberger und der Schwabenkrieg
Der Schwabenkrieg aus der Sicht des Balzner Burgenspiels „Der letzte Gutenberger“ von 1925
wieder neu aufbauen lassen. So schrieben die Liechtensteiner Nachrichten: „Die Balzner
brauchten zu ihrem Freilichtspiele keine Kulissen zu bauen. Alles ist da, was zum Schau-
spiel gehört. Ein stolzer Schlosshof, feste Mauern, dröhnender Wehrgang, grüner lebendi-
ger Efeu, duftender Holunder. Auf dem alten silbrigen Holze und dem warmen Blattgrün
liegt leuchtend die Sonne.... Nicht leicht hätte gerade für dieses Spiel eine schönere Stätte
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gefunden werden kónnen. "
Abb. 6: Stationierte Landsknechte auf Burg Gutenberg
Der Gedanke, dass die aufgeführten Szenen sich tatsáchlich vor über 400 Jahren an dem Ort
der Inszenierung so ähnlich hätten zutragen kónnen, gab dem Ganzen bestimmt noch eine
zusätzliche Bedeutung. „Nicht ein Spiel, das anderswo auch gespielt werden könnte, soll
‚über den Hof‘ gehen; vergangene Zeit, wie sie war, wie sie lebte, litt und stritt, soll aufer-
stehen, soll dort auferstehen, wo sie ins Grab sank. «18
Das Freilichtspiel war rundum ein voller Erfolg. Die aufgerichtete Tribüne im Innenhof,
welche etwa 200 Zuschauerinnen und Zuschauern Platz bot, war bei jeder Aufführung
randvoll besetzt. Das Volksblatt berichtete: ,, Das Burgenspiel [...] hat die Zuschauer aus
Nah und Fern vollauf befriedigt. Das tragische Geschick des letzten Gutenbergers erweckte
die Teilnahme der Zuschauer. '?? Und in den Liechtensteiner Nachrichten wurde berichtet:
Unter den zahlreichen Zuschauern waren viele, die dem Stück zum zweiten Male beiwohn-
ten. Die Darbietungen wurden allerseits mit regem Beifall aufgenommen. '?' Die Auffüh-
1 Liechtensteiner Nachrichten, 15.07.1925, S. 1
15 | jechtensteiner Nachrichten, 17.06.1925, S. 1
? Vgl. Rheinberger, 1996, S. 20
? Liechtensteiner Volksblatt, 01.08.1925, S. 2
?! Liechtensteiner Nachrichten, 15.08.1925, S. 1
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