Volltext: Der letzte Gutenberger und der Schwabenkrieg

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Wirnt: 
-mit leiser, verlöschender Stimme 
Sehtihr die schöne Frau, umstrahlt von einem überirdischen Lichte? Dort oben, 
hoch in den Wolken! Sie lächelt mir zu. Sie winkt mir. Sie schwebt herab zu mir. 
Ja, hohe Frau, nimm mich zu dir, mit dir! Ja, reiche mir deine Hände. 
- fasst Roswitha und Hans an den Händen und zieht sie an seine Brust 
So - jetzt - 
- sinkt tot zurück 
- Alle entblóssen das Haupt und knien nieder. 
Burgkaplan: Selig, die im Herrn sterben, denn nun ruhen sie aus von ihren Mühen und ihre 
Werke folgen ihnen nach. 
Hans: 
- zieht Roswitha von der Leiche empor 
Roswitha, uns galt sein letztes Vermächtnis. Wir wollen es bewahren als unsern 
grössten Schatz. 
- Sie halten sich an den Händen gefasst, die der Sterbende ineinander geschlossen hat. 
Roswitha: 
- birgt das Gesicht weinend an seine Brust 
Ja, Hans! 
Ulrich: 
- drückt dem Toten das Kreuz des Schwertes in die Hände, dann zerbricht er den 
Gutenberger Wappenschild, der von nun an nicht mehr besteht und legt die Stücke auf die 
Bahre. 
Wirnt von Gutenberg, habe Dank für alles, wofür dir Gutenberg und wir zu Dank 
verpflichtet sind. Friedlos, ruhlos war dein Leben, friedvoll sei dein letzter Schlaf 
in der Gruft deiner Ahnen, in der Gruft von Gutenberg, 
Elisabeth: Was sterblich ist an dir, gehe ein zur Ruhe. Du selbst aber, in deinem Leben und 
Leiden, in deiner Liebe und in deinem Lied wirst noch bestehen im Gedenken 
jener fernen Geschlechter jener fernen Zeit, die du in deinem Sterben prophetisch 
geschaut hast: 
Da wiederum Gutenbergs Türme und Zinnen ins schöne, grüne Rheintal 
hinabgrüssen und wiederum durch die Tore der gastlichen Burg frisches Leben 
wogt.
	        

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