4,89: Das Gros der Lehrerinnen und Lehrer dürfte mit dem „Anstellungspensum — Stellen-
prozente gem. Dienstvertrag“ (F36), sowie mit dem „schulischen Einsatz gemäss (dem ei-
genen) Profil“ (F41) recht zufrieden sein (Note: 4,7). Offenbar stellt das Anstellungspen-
sum keinen grossen Druck dar, zumal die Option, diesfalls in den Teilzeitstatus zu wech-
seln auch wahrgenommen wird, wie der hohe Anteil an Teilzeitlehrkräften beweist.
8.3.2 Erklärungsversuche — zu den grössten Unzufriedenheitsaspakten
2,95: Die schlechte Bewertung der „Regelung der Altersvorsorge“ (F47) verwundert nicht
angesichts der massiven Beitragserhöhung bei gleichzeitiger Leistungsminderung; die
Pensionskasse für das Staatspersonal musste im vergangenen Jahr mit massiven
Staatsbeiträgen und durch krasse Leistungskürzungen gestützt werden.
2,99: Im Zusammenhang damit, aber auch im Zusammenhang mit einem spürbaren Real-
lohnverlust und einem im Vergleich zu früher komplizierten Lohnsystem („Grundlohn“ plus
,Erfahrungsanteil" plus ,Leistungsanteil'?') ist die grosse Unsicherheit im Hinblick auf die
„Verlässlichkeit der Lohnentwicklung“ (F46) zu erklären; der seit einigen Jahren auch in
Liechtenstein spürbare Engpass in der Staatskasse trägt kaum zu deren Minderung bei.
3,03: Die Karrierechancen/ „Aufstiegs- und Entwicklungsmóglichkeiten" (FA2) — sie werden
auch in den Vergleichsumfragen gering bewertet (Kapitel 8.7.4) — beschränken sich schul-
intern lediglich auf den Aufstieg in die (neue) Schulleitung oder in die Schulverwaltung.
3,13: Die tiefe Bewertung der „Steuerung der Schulentwicklung durch das Schulamt" (F17)
lässt sich insofern schwer einschätzen, als das liechtensteinische Schulamt natürlich in
einem weiteren Kontext zur gesamten Bildungsverwaltung und —politik steht. In der aktuel-
len Schweizer Umfrage schneidet die Verwaltungsebene (dort: , Steuerung durch Kanton")
jedenfalls noch tiefer ab (3,0). Der Begriff „Kanton“ umfasst sowohl die Verwaltung als
auch die politische Steuerung. Insofern hätte das Item (F17) präziser auch „Steuerung der
Schulentwicklung durch Politik und Schulbehörden“ heissen können.
3,18: Der (hohe) administrative Aufwand im Vergleich zum Kerngeschäft (Unterricht)
/“Verhältnis zwischen pädagogischer und administrativer Arbeit“ (F38) wird in den Ver-
gleichsumfragen ebenfalls ähnlich schlecht bewertet und dürfte damit einen „globalen“
Unzufriedenheitsfaktor darstellen. Der Unzufriedenheitsfaktor (hoher) administrativer Auf-
wand mag noch verstärkt werden durch eine spürbare Erhöhung der Präsenzzeitgefässe
für Aufgaben der Schulentwicklung.
211 siehe Onlineverzeichnis 50
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