Volltext: Berufszufriedenheit der Lehrpersonen im Fürstentum Liechtenstein im Fokus von Schulgeschichte und Schulentwicklung

le und Sekundarschule gleichermassen gerichtet, umfasst also den gesamten Pflichtschulbe- 
reich. Im Lehrplan werden zwar vier Fachbereiche unterschieden (Mensch und Umwelt; 
Sprachen; Gestalten, Musik und Sport; Mathematik); viel mehr als das Abhaken eines vorge- 
schriebenen Curriculums jeweils einzelner Schulfächer, sollte aber die fächerübergreifende 
Vernetzung von Lernfeldern angepeilt werden. Sozusagen von höchster Stelle der Makro- 
ebene rundet der damalige Bildungsminister im Vorwort den Paradigmenwechsel von starren 
feingliedrigen Inhaltsvorgaben hin zu einem „prozessorientierten Arbeitsinstrument im eigent- 
lichen Sinne“ ab; es sei daher auch „notwendig, (...) regelmässig zu überprüfen und neuen 
Erfordernissen anzupassen.“ (Norbert Marxer, ebd.) 
Ausgehend von humanistischen „Leitideen“* werden Schlüsselqualifikationen (z.B. Koope- 
rationsfähigkeit, Kritikfähigkeit, Dialogfähigkeit) hervorgehoben und das „christlich humanisti- 
sche (...) Traditionsbewusstsein" postuliert (vergl. Lehrplanaufbau, Onlineverzeichnis 36). 
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Anschliessend werden lehrbuchmássig die ,Rahmenbedingungen" — „das Schulsystem“, „die 
Schule", ,der Unterricht" gegliedert umschrieben dabei auch der Begriff , Evaluation" verbind- 
lich gemacht. 
Im Kapitel „Vernetzung“ wird erläutert, wie die Hierarchie verschiedener Aspekte (von den 
humanistischen „Leitideen“ bis zur individuellen Formulierung von „Feinzielen“, die aus 
„Grobzielen“ des Fächerkanons abzuleiten sind) quasi aufgelöst und in wechselseitige Be- 
ziehung gebracht werden können. Die Rubrik „Feinziele“ bleibt jeweils unbeschrieben, womit 
wiederum der Entwicklungsaspekt des Lehrplans als „Arbeitsinstrument im eigentlichen Sin- 
ne“ (Marxer, w.o.) unterstrichen sein dürfte. 
Schliesslich sei noch das Kapitel „Lernfelder“ erwähnt. Fünf Lernfelder sollen die praktische 
Vernetzung der einzeln angeführten Fachbereiche im Unterricht verstärken. Dabei wird auf 
die Ableitung der fünf Lernfelder aus dem UNICEF-Leitfaden ,Unicefs Guide for Global 
Leaming" '* hingewiesen. Dies mag auch als kleines Beispiel dafür herhalten, wie über in- 
ternationale und supranationale Bildungsinstitutionen die sogenannte ,G/okalisierung" des 
Schulwesens als ,g/obale Standardisierung des Bildungswesens" (vergl. Meyer 2005) zu- 
stande kommt. 
  
14! Unter dem Titel des geläufigen Zitats von Hartmut von Hentig: ,Die Menschen stárken, die Sachen 
klären“ (Hentig, 1999) 
142 Fountain, Susan (1992): Education for developement: UNICEF's Guide for Global Learning (Onli- 
neverzeichnis 38) 
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