Volltext: Die (Selbst-)Darstellung Liechtensteins im Ausland

Mit anderen Kommentaren, wurde hingegen ein fast schon stereotypisches Bild der 
liechtensteinischen Bevölkerung vermittelt: „Die OLMA-Leitung freut sich ehrlich auf diese 
Begegnung mit dem Fürstentum Liechtenstein [... ] weil wir um die Wärme und Herzlichkeit 
des Liechtensteiners wissen. Keine dieser Eigenschaften läßt er zu Hause, wenn er nach St. 
Gallen an die OLMA kommt. ^? 
Oder ganz allgemein: 
,Noch eins sei verraten. Wenn man auch im Fürstentum nicht einheimisch ist, 
sondern das fürstliche Territorium als Gast betritt, ist man doch nicht fremd. Die 
Gastfreundlichkeit, mit der man überall Bekanntschaft machen darf ist verwurzelt, 
sie kommt aus dem Herzen und ist nicht nur Fassade. Das Wort 'Fremd sein', scheint 
man hier im Wörterbuch nicht zu kennen, oder dann übergeht man es mit 
'angeborener fürstlicher Vornehmheit'. Und deshalb freuen wir uns immer wieder, 
dann und wann im Fürstentum ein paar heitere, frohe Stunden verbringen zu dürfen. 
Und jedesmal, wenn wir die nur angedeutete Grenze passieren, haben wir das 
bestimmte Gefühl, etwas von jener beglückenden Wärme mitgenommen zu haben, 
die uns Menschen einander näher bringt - und sagen wir es offen, die uns heute so 
sehr mangelt «^? 
Auch bei der Medienberichterstattung zur Weltausstellungsbeteiligung lassen sich verschie- 
dene imagebildende Bemerkungen feststellen, wenngleich diese weniger háufig ausfielen 
und sich vorwiegend auf die Gestaltung des Pavillons oder der Ausstellung bezogen. 
So wurde beispielsweise anlässlich des offiziellen Besuches der liechtensteinischen 
Delegation in der Neuen Zürcher Zeitung betont, dass es sich um einen „kleinen, aber 
reizenden“ Pavillon handle, welcher „die Schönheiten des kleinen Fürstentums 
aufgelockert* darstelle.^! 
In áhnlicher Weise beschrieben verschiedene belgische Zeitungen den Pavillon — meist mit 
Verweisen auf die beim Besuch gehaltenen Ansprachen: 
,Le pavillon, a-t-il ajouté, n'a d'autre prétention que de montrer aux visiteurs la glorie 
du passé historique de la principauté, ses oevres d'art, ses paysages et le labeur de ses 
agriculteurs. Son industrie illustre la vitalité et la ténacité des Liechtensteinois. Oasis 
de paix et de détente, le pavillon refléte l'àme de ce peuple qui a pu conserver intact 
le secret de la douceur de vivre en une période cependant difficile, e encore dit M. 
Vuylsteke qui a remercié ensuite tous ceux qui ont réalisé l'Exposition qui a grandi la 
Belgique.“ 2 
  
^? 0.v.. Die OLMA 1964 mit Liechtenstein als Gastland, in: Der Landwirt, 17.07.1964, in: LLA, SgZs 1964; 
ebenso K., Die OLMA 1964 mit Liechtenstein als Gastland, in: Schweizerische Milchzeitung, 09.10.1964, in: 
LLA, SgZs 1964. 
^? Gulbransson, Fürstentum Liechtenstein und die OLMA: Zum heutigen offiziellen Besuch von Fürst Franz 
Josef IL, in: Oberthurgauer, 09.10.1952, in: LLA, SgZs 1952. 
491 O.V., Das Fürstentum von Liechtenstein an der Weltausstellung, in: NZZ, 03.06.1958, in: LLA, SgZs 1958. 
492 O.V., Visite des souverains du Liechtenstein, in: Le Soir, 04.06.1958, in: LLA, SgZs 1958. 
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