1964 einen Artikel zum Thema „Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem
Fürstentum und der Schweiz“ zu verfassen.“
Zugleich sei jedoch betont, dass nicht nur eine redaktionelle Mitarbeit an Publikationen
stattfand, sondern teilweise auch eine finanzielle. Die liechtensteinische Regierung hatte
beispielsweise mit dem Verlag des „St. Galler Bauer“ vereinbart — um , die Olma-
Sondernummer [...] entsprechend gestalten zu können“ — für die Farbklischees die ganzen
und für die übrigen Klischees die Hälfte der Kosten zu übernehmen.“
In einer weiteren ,Einfluss-Kategorie" kónnen Medienberichte eingeordnet werden, die
aufbauend auf einer Medienmitteilung (oder ähnlichem) entstanden sind und sich damit an
einer Vorgabe orientierten — wobei die Art und Weise dieser „Orientierung“ von einer
direkten Übernahme bis zu einer nur beiläufigen Bezugnahme reichen kann.
Auf der anderen Seite ist natürlich auch eine grössere Zahl an Medienberichten
auszumachen, welche ohne direkte Einflussnahme von Liechtensteiner-Seite entstanden
sind, sondern vornehmlich auf eigenen Recherchen von Journalisten beruhen. Hierzu
können beispielsweise Reiseberichte gezählt werden.
Zugleich beweisen mehrere Beispiele, dass die ausländische Medienberichterstattung in
Liechtenstein nicht nur beobachtet wurde, sondern in einigen Fällen auch auf Medien-
berichte reagiert wurde. So wurde Liechtenstein in einer englischen Zeitung als „comic-
opera principality" bezeichnet, worauf das liechtensteinische Presse- und Informationsbüro
der entsprechenden Zeitung eine Stellungnahme zusandte.^?
In einem anderen Beispiel hatte eine kanadische Zeitung ironische Aussagen zu
Liechtenstein (z.B. Armee, Hymne) gemacht, worauf ebenfalls das Presseamt reagierte: „In
your editorial, O Liechtenstein [...], you give a range of false information on the Principality
of Liechtenstein and you try to turn our country intro ridicule. [...] We therefore want to
rectify some of your false information [...].?
Bei einer Analyse der auslándischen Medienberichterstattung ist es entsprechend von
grosser Wichtigkeit zu berücksichtigen, dass diese nicht nur beiláufig beobachtet wurde,
sondern auch eine direkte oder indirekte Einflussnahme feststellbar ist.
50 LLA, RF 292/021, Schreiben des Chefredaktors der ,Ostschweiz“ an den liecht. Regierungschef Batliner,
10.09.1964.
451 LLA, RF 292/021, Liechtensteiner-Tag 1964, Schreiben der Landwirtschaftlichen Beratungsstelle Vaduz an
die liecht. Regierung, 06.10.1964.
452 Kranz, The romance is now in industry, in: Halifax Courier & Guardian, 21.02.1964, in: LLA, SgZs 1964.
#5 Kranz, O Liechtenstein!, in: Toronto Globe, 04.04.1964, in: LLA, SgZs 1964.
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