Volltext: Die (Selbst-)Darstellung Liechtensteins im Ausland

Nach dem Besuch des Liechtenstein-Pavillons und den offiziellen Ansprachen folgte eine 
gemeinsame Besichtigung des Pavillons von Belgisch-Kongo und von Ruanda-Urundi.*"* 
Am nachfolgenden Tag fanden morgens ein Besuch des Schweizer Pavillons, des „Palais 
des Beaux Arts“ sowie eine Besichtigung des Atomiums statt, während nachmittags mit 
einem Empfang beim Bürgermeister von Brüssel ein weiteres offizielles Treffen folgte.*" 
Im Anschluss daran wurden die belgischen Begleiter zu einem Aperitif ins liechtensteinische 
Hotel eingeladen, wobei — wie ein Journalist des Liechtensteiner Vaterlandes rühmte — 
festgestellt werden konnte, dass ,alle belgischen Persónlichkeiten einen sehr starken 
Eindruck von unserem Landesfürsten bekamen und dab alle entzückt waren über die 
Gewandtheit und den Charme unserer Landesfiirstin.*'® 
Am Abend folgte schliesslich ein Banquet“ zu Hause beim liechtensteinischen 
Generalkommissar Willy Vuylsteke, während der offizielle Teil mit einem Besuch des 
Vergnügungsviertels , Belgique Joieuse* abgeschlossen wurde.^'' 
Das Fürstenpaar hielt sich jedoch noch bis am Sonntag privat in Brüssel auf — die übrige 
liechtensteinische Delegation reiste aber noch am nüchsten Morgen im Zug nach Hause.^!* 
Der offizielle Staatsbesuch in Brüssel umfasste damit ein sehr vielfáltiges Programm, wobei 
mit einem Besuch des belgischen Kónigs und des Bürgermeisters von Brüssel, aber auch mit 
einer Besichtigung des nicht unumstrittenen Pavillons von Belgisch-Kongo, besonders die 
Beziehungen zu Belgien zum Ausdruck gebracht wurden. Mit einem Rundgang durch den 
Schweizer Pavillon, wie auch durch die Anwesenheit des Schweizer Botschafters, wurden 
aber ebenfalls die freundschaftlichen  Verháltnisse zur Schweiz in besonderem Masse 
hervorgehoben. 
Dass diplomatische Beziehungen - und damit auch Staatsbesuche — zu den wichtigsten Ele- 
menten der Aussenpolitik gehóren, ist allgemein anerkannt./? Daneben können aber auch 
Briefmarken — vor allem für Kleinstaaten — als wichtige aussenpolitische Träger bzw. als 
Botschafter verstanden werden. So betonte beispielsweise der amtierende Regierungschef- 
Stellvertreter Thomas Zwiefelhofer, dass Briefmarken „eines unserer [Liechtensteins] 
  
414 Vgl. LLA, V 143/4180, Programme de la visite de LL.AA.SS. le Prince et la Princesse de Liechtenstein, 
0.D.; oder 0.V., Der Fürstenbesuch in Belgien, in: LVbl, 07.06.1958, S. 1. 
415 
Ebd. 
416 O.V, Der Fürstenbesuch in Belgien, in: LVa, 11.06.1958, S. 1f. 
417 
Ebd. 
48 Ebd. 
^? Vgl. z.B. Wilhelm, Aussenpolitik, S. 160. 
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