aufgrund ihrer wichtigen Rolle als National- und Öffentliche Bibliothek deutlich öfter
zugänglich sein sollte.
Dass die Zahl der Öffentlichen Bibliotheken pro 10.000 Einwohner sinkt, ist normal in
Anbetracht der stetig wachsenden Bevölkerung und der gleichbleibenden Zahl von
Öffentlichen Bibliotheken. Es besteht auf kurze Dauer kein Handlungsbedarf in dieser
Hinsicht.
Erwähnenswert ist aber, dass die Quote der Medien pro Einwohner sehr hoch ist, wenn
man bedenkt, dass die IFLA einen Idealwert von 1,5 bis 2,5 Medien pro Einwohner
empfiehlt“. Allerdings sei hier immer die Erneuerungsquote mit einzubeziehen, um zu
ermitteln, ob die hohe Zahl der Medien pro Einwohner vielleicht an einem veralteten
Bestand liegen könnte. Da die Erwerbungszahlen für die Gemeindebibliotheken nicht
vorliegen, kann diesbezüglich keine Aussage gemacht werden. Es ist aber anzunehmen,
dass diese hohe Quote ein Resultat der Sammelfunktion für Liechtensteinensia der LiLB
ist. Die Zahl der Dokumente, die durch das PEG in den Bestand der LiLB gelangen, wird
nicht gesondert erhoben, sondern in den Bestand der LiLB als Öffentliche Bibliothek mit
eingerechnet. Dies kann ein Grund der hohen Quote sein.
Vier Vollzeitstellen pro 10.000 Einwohner entsprechen ebenfalls den Empfehlungen der
IFLA, die eine Vollzeitstelle pro 2.500 Einwohner vorgibt.®
Nur rund 6496 der Gemeinden unterhalten eine Öffentliche Bibliothek und nur die
Landesbibliothek wird hauptamtlich geführt. Um alle Bürger optimal zu erreichen, sollten
weitere Gemeinden eine Bibliothek eróffnen, die für jedermann zugánglich sind. Eine
Alternative wäre es, die Öffnungszeiten der vorhandenen Bibliotheken stark zu erweitern.
Die Landesbibliothek sollte unbedingt ihre Öffnungsszeiten ausdehnen, insbesondere
samstags, wo bisher nur von 13 bis 17 Uhr geöffnet ist. Außerdem sollte der Lesesaal,
der momentan über die Mittagszeit geschlossen ist, besonders im Interesse von
Studierenden, ganztägig geöffnet sein. Um diese Ziele zu erreichen, bedarf es mehr
Personal. Dies ist, wie schon im Kapitel 4.1. erwähnt, nicht mit dem schrumpfenden
Budget zu vereinen. Hier mangelt es also vor allem an notwendigen Ressourcen, die der
Landesbibliothek verwehrt bleiben.
$ TELA 2011, S. 50.
$5 TELA 2011, S. 59.
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