Volltext: Der Stellenwert des öffentlichen Bibliothekswesens in den Zwergstaaten Europas

gewesen, zu sehen, inwiefern dieses Angebot an Bibliotheken auch von der Bevölkerung 
genutzt wird. 
Leider ist nur eine öffentliche Bibliothek eine größere Kooperation eingegangen, nämlich 
die Bibliothek aus Sant Julià de Lória mit der Universitütsbibliothek. Es würde sich 
anbieten, diese Kooperation mit allen óffentlichen Bibliotheken einzugehen. Dies ist ein 
gutes Beispiel für den Alleingang der andorranischen óffentlichen Bibliotheken. Es gibt 
also offensichtlich Probleme bei der Organisation des Verbundes. 
Die Autorin legt der angeführten Problematik zwei mógliche Ursachen zugrunde. Erstens 
wurde die Zusammenarbeit im Verbund nicht gesetzlich vorgeschrieben. Die 
Organisation des Verbundes obliegt also gánzlich den Bibliotheken selbst. Nicht einmal 
die Existenz der Biblioteca Püblica del Govern ist gesetzlich fundiert. 
Der Bibliotheksverband, der in der Regel die Bibliotheken des Landes aktiv fórdern 
sollte, ist in Andorra nur phasenweise aktiv, sehr instabil und unzuverlássig. Es ist 
anzunehmen, dass dies dazu beiträgt, dass die Entwicklung des Bibliotheksverbundes 
derzeit stagniert. 
Ein zweiter Grund könnte ein Mangel an finanziellen Mitteln sein. Aussagen zum Budget 
der Bibliotheken konnten nicht ermittelt werden, jedoch wurde in Kapitel 3.3. bereits 
erwähnt, dass es aufgrund der Finanzkrise zur Kürzung des Budgets kam und deshalb die 
Entstehung des Verbundes sozusagen unterbrochen wurde. Wahrscheinlich waren eine 
stärkere Zusammenarbeit und Projekte geplant, konnten aber nicht weitergeführt werden. 
Insgesamt lásst sich feststellen, dass hier nur ein ,,halber* Verbund entstanden ist, ohne 
klare Aufgaben und Ziele. Mithilfe einer Budgeterhóhung kónnte dieses Vorhaben 
vollendet werden. 
Außerdem werden in Andorra Kooperationen über die Grenzen hinaus vermisst. Die 
ABADA war zwar Mitglied der IFLA, aber sie ist auch bekanntlich seit einigen Jahren 
inaktiv und so fehlt der ,Blick über den Tellerrand". Aufgrund der Größe des 
andorranischen Territoriums würden sich Kooperationen mit spanischen oder 
franzósischen Bibliotheken anbieten. 
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